Diese wird zwar auch weiter die Kurse bestimmen und birgt daher Risiken. Dank der Notenbanken und der Aussicht auf einen Impfstoff überwiegen aber die Chancen.
„Auch trotz der bestehenden Risiken im Zuge der Covid-19-Krise sollten Anleger Risikoassets wie Aktien und Anleihen nicht den Rücken kehren“, betont Mark Hughes, Portfoliomanager bei der Legg-Mason-Boutique Western Asset Management. Zwar zeigt der aktuelle Verlauf der Pandemie, dass auch im Herbst mit lokalen Ausbrüchen des Virus zu rechnen ist, doch dürfte die Unterstützung der Märkte anhalten. „Wir erwarten sowohl von der Fed als auch von der EZB Unterstützung während der Pandemie. Sollte sich die Situation erneut drastisch verschlechtern, ist auch mit zusätzlichen Hilfsmaßnahmen zu rechnen“, betont Hughes.
Größere Zahlungsausfälle dürften in Schwellenländern ausbleiben
Bei Western Asset hat man angesichts der Krise bereits früh eine Task Force gegründet und beobachtet aktuell die Entwicklung der Pandemie in den USA und in Schwellenländern genau. Obwohl Staaten wie New York, die noch im Frühling hart von der Krise getroffen waren, die Situation aktuell unter Kontrolle zu haben scheinen, zeigt sich in den USA ein heterogenes Bild. Während einige Staaten die erste Welle hinter sich haben, befindet sich andere Staaten im Westen und Süden noch immer inmitten der Krise. Lediglich in Louisiana deutet der Verlauf bereits auf eine intakte zweite Welle der Pandemie hin.
„Zwar sind die steigenden Fallzahlen durchaus alarmierend, doch gibt es auch positive Signale, wie etwa die sinkenden Sterblichkeitsraten. Dies ist der Situation geschuldet, dass heutige Covid-19-Patienten jünger sind und die Kliniken inzwischen wirksamere Wege gefunden haben, die Krankheit zu bekämpfen“, erklärt Hughes. Dennoch dürften die Fallzahlen noch einige Wochen ansteigen und damit auch Risiken für die Märkte bergen.
Neben den USA sind aktuell auch einige Schwellenländer stark von der Krise betroffen. Bei Western Asset geht man davon aus, dass es innerhalb dieser Gruppen einige Volkswirtschaften gibt, welche die Herausforderungen der Pandemie nur unzureichend meistern können und es nicht schaffen, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Dennoch rechnen Hughes und seine Kollegen nicht damit, dass es in Schwellenländern zu größeren Zahlungsausfällen kommen wird. „Zuletzt hat der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für Schwellenländer um zwei Prozentpunkte korrigiert und zudem wurden einige Ratings nach unten angepasst. Dennoch gehen wir davon aus, dass das Schlimmste für Schwellenländer-Investoren ausbleiben wird“, so Hughes.
Chance auf Befreiungsschlag 2021
Hoffnung setzt man bei Western Asset neben der Bereitschaft der großen Notenbanken auch auf die Entwicklung von Impfstoffen. Hier würden die klinischen Studien einiger aussichtsreicher Kandidaten Ende des Jahres in die entscheidende Phase gehen. Obwohl Hughes darauf verweist, dass Zulassungsverfahren mitunter von Problemen und Verzögerungen gekennzeichnet sind, könnte eine positive Entwicklung gepaart mit den Maßnahmen der Notenbanken schon 2021 zu einem Befreiungsschlag für die Märkte werden. „Diese Gemengelage liefert gute Argumente, um trotz der schwelenden Krise am Markt investiert zu bleiben und punktuell auch weiter Chancen zu ergreifen“, so Hughes.
(Legg Mason)