All dies bedeutet jedoch nicht, dass Asien gegen die Folgen des Brexit immun ist. Vor allem Chinas Reaktion auf die neu aufgeflammte Volatilität wird für die asiatischen Rentenmärkte von entscheidender Bedeutung sein. Kurzfristig besteht eines der größten Risiken darin, dass der stärkere US-Dollar zu Druck auf den Yuan führen und eine weitere Runde von Kapitalabflüssen auslösen könnte. 2015 wurden bereits geschätzt 906 Mrd. US-Dollar abgezogen, und auch in diesem Jahr sind die Kapitalflussbilanzen im Defizit. Dagegen ist es als positiv anzusehen, dass Chinas Zentralbank begriffen zu haben scheint, wie wichtig eine gute Kommunikation für die Marktstimmung ist. Freitag vor einer Woche erklärte sie den Anlegern in einer kurzen Mitteilung, dass sie Pläne ausgearbeitet habe, um dem Schock des Brexit-Referendums entgegenzuwirken.
In den kommenden Monaten wird die Volatilität angesichts der politischen Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und der EU anhalten. Ironischerweise erscheint Asiens politische Landschaft vergleichsweise ruhig. Auf der Suche nach sicheren Häfen könnten die Anleger gut daran tun, auf asiatische Hartwährungsanleihen zu setzen.