„Im Asset Management tragen diese Bemühungen bislang jedoch nur wenige Früchte“, sagt Florian Uleer, Country Head Deutschland bei Columbia Threadneedle. Er verweist auf Zahlen des Fondsanalysehauses Citywire: Demnach werden weltweit nur sieben Prozent der Fonds von Frauen gemanagt, volumengewichtet sogar nur vier Prozent. Auch unter Einbeziehung von Fonds, an deren Management mindestens eine Frau beteiligt ist, fällt diese Zahl mit 14 Prozent gering aus.
„Bedenklich ist dies nicht nur bezüglich einer angestrebten Chancengleichheit, die Branche lässt sich damit auch viele Talente entgehen“, sagt Uleer. „Weibliche Fondsmanager sind nicht nur ebenso fähig wie ihre männlichen Kollegen, sondern können darüber hinaus auch komplett andere, wertvolle Kompetenzen in Teams mit einbringen.“
So zeigten wissenschaftliche Untersuchungen aus der Hirnforschung, dass weibliche Eigenschaften positiv zu den Ergebnissen im Fondsmanagement beitragen können und auch zu weniger performanceschädigendem Anlageverhalten neigen.
„Zum Beispiel sind Frauen weniger anfällig für das Eingehen übertriebener Risiken in steigenden Märkten. Fallen die Märkte ab, neigen Frauen auch weniger zu stressbasierten risikoaversen Anlageentscheidungen“, sagt Uleer.
Zudem lägen Frauen Untersuchungen zufolge vorn, wenn es darum geht, situationsbezogen und in größeren Zusammenhängen zu denken. „All dies ist im Fondsmanagement gefragt und überaus hilfreich für die Übersetzung geopolitischer und makroökonomischer Entwicklungen in konkrete Portfolioallokationen“, sagt Uleer. (Colum Th)