Investmentfonds

Auch nach der Krise gilt: Ohne Aktien geht es nicht

 

„Zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles“, wusste dereinst schon der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe. Und tatsächlich greifen Anleger besonders in Krisenzeiten verstärkt zum gelben Edelmetall. So schoss der Goldpreis nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine auf Rekordniveau. Gut 2.000 US-Dollar kostete Anfang März vergangenen Jahres die Feinunze. Ein Jahr später lag der Goldpreis dann bei 1.900 US-Dollar. Anleger, die ihr Vermögen in turbulenten Zeiten über Goldinvestments absichern wollten, sahen sich nach 365 Tagen mit einem Wertverlust von rund fünf Prozent konfrontiert.

Anders erging es denjenigen, die seit Beginn der Krise in die großen Aktienindizes investiert blieben. Etwa in den DAX. Im gleichen Zeitraum stieg dieser trotz zwischenzeitlich erheblicher Verluste um fast zehn Prozent. Noch besser lief es für den EURO STOXX 50. Hier lag das Kursplus von März 2022 bis März 2023 bei fast zwölf Prozent. Jenseits des Atlantiks bewegte sich der Dow Jones mit gut zwei Prozent zwar im Minusbereich. Hätten die Anleger ihr Geld nicht in den amerikanischen Leitindex, sondern in Gold investiert, wäre der Wertverlust allerdings doppelt so hoch gewesen.

Diese Betrachtung zeigt zweierlei: Aktienmärkte sind in der Lage, selbst nach großen Krisen relativ schnell wieder zurückzukommen. Eine Entwicklung, die nicht nur in der Krise des Jahres 2022, sondern bereits zuvor in verschiedenen turbulenten Marktphasen der Vergangenheit beobachtet werden konnte. Neben dieser Erholungsfähigkeit bieten die Aktienmärkte risikobereiten Anlegern darüber hinaus regelmäßig gute Chancen zum Einstieg. Wer sich beispielsweise zum Jahrestiefststand des DAX Ende September des vergangen Jahres für ein Investment in den deutschen Leitindex entschied, konnte sich Mitte März 2023 über einen Wertzuwachs von gut 25 Prozent freuen.

ANLEIHEN IN LAUERSTELLUNG

Der Energiepreisschock scheint mittlerweile überwunden, die Krise ein Stück weit entschärft. Dennoch bleibt das Investmentumfeld mit hohen Inflationsraten, steigenden Zinsen und einer geopolitisch nach wie vor angespannten Lage herausfordernd. Inzwischen ist die Niedrigzinsphase zwar überwunden und die Verzinsung von Rentenpapieren kräftig gestiegen. Dennoch spielt die Anlageklasse der Aktien für jedes Portfolio unverändert eine zentrale Rolle. Dies gilt erst recht für Anleger, die nicht nur einen Inflationsausgleich, sondern darüber hinaus einen Wertzuwachs zum Ziel haben. „Selbstverständlich sind bei Aktien Renditen, die über der Inflationsrate liegen, nicht garantiert. Zumindest aber sind sie möglich“, sagt Joachim Nareike, Leiter Publikumsfonds beim Vermögensverwalter Schroders. Aktien gehören für ihn daher weiterhin zum Grundgerüst der Kapitalanlage. Das sieht auch die Stiftung Warentest so. „Breit gestreute, weltweit anlegende Aktienfonds sind wegen ihrer hohen Renditechancen eines der besten Mittel gegen Inflation. Zwar haben sie ein relativ hohes Risiko, doch bei einer Anlagedauer von mindestens zehn Jahren ist das überschaubar“, schrieben die Experten zu Beginn des Jahres.

Auch Anleihen sind in den vergangenen Monaten wieder interessanter geworden. „Technisch gesprochen verflacht sich die Rendite-Risiko- Linie an den Kapitalmärkten, Anleihen gewinnen also relativ gegenüber Aktien nach und nach an Attraktivität“, so Frank Engels, im Vorstand von Union Investment zuständig für das Portfoliomanagement. Er sieht die Rentenmärkte vor einer Renaissance. Wann es soweit sein wird, hängt allerdings von der weiteren Zinspolitik der EZB ab. Zum sechsten Mal in Folge erhöhte diese Mitte März die Zinsen. Der Leitzins liegt damit nun bei 3,5 Prozent. An den Rentenmärkten gehen Zinserhöhungen aber mit Kursverlusten einher und wirken sich daher negativ auf die Rendite aus. Angesichts der sich hartnäckig haltenden Inflation sind weitere mögliche Zinsschritte der EZB nach oben nicht vom Tisch. Auf kurze Sicht scheinen damit weitere Kursverluste von Rentenfonds nicht ausgeschlossen. Mittelfristig, also bei wieder rückläufigen Zinsen, könnte sich dies allerdings ändern.

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