Der so genannte Bond Connect erlaubt bestimmten Anlegern wie Zentralbanken, Versicherungen oder Fondsgesellschaften zukünftig den Kauf von Schuldverschreibungen aus China – und zwar über die Börse in Hong Kong.
Aus Sicht von Claudia Calich, Fondsmanagerin des M&G Emerging Markets Bond Fund, ist dies ein weiterer Schritt zur Öffnung des chinesischen Anleihemarktes für ausländische Investoren:
„Das neue Bond Connect-Programm bietet im Vergleich zum Investieren auf dem Festland einige organisatorische Vorteile. Beispielsweise muss der Investor jetzt weder eine lokale Verwahrstelle oder Treuhandkonten benennen noch ist er von einer Quotenzuteilung betroffen. Auch wird es nicht nötig sein, im Vorhinein anzugeben, welche Summe investiert werden soll.“
Claudia Calich erwartet, dass sich ausländische Investoren zunächst an Staatsanleihen heranwagen werden: „Dieses Segment dürfte aufgrund der Liquidität und Bewertungen gegenüber staatlich geführten Unternehmen und Unternehmensanleihen vorerst bevorzugt werden.“
„Schließlich handelt es sich noch um einen Markt am Anfang. Ratings dürften daher nicht der Schlüsselfaktor für Investments sein – wichtiger sind vielmehr die Einschätzungen zum Renminbi, Kapitalflüssen nach und aus China, der Geldpolitik und den Aussichten auf die Aufnahme Renminbi-denominierter Staatsanleihen in die großen Anleiheindizes.“ (antenor/ M&G)