Im aktuellen Kapitalmarktumfeld eröffnen diese Anlagekonzepte jedoch interessante Opportunitäten. „Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni ihre erste Zinssenkung seit Jahren durchgeführt hat, bieten vor allem Nachranganleihen aus dem europäischen Finanzsektor attraktive Investitionsmöglichkeiten“, erklärt Martin Achter, Fondsmanager des BayernInvest ESG Subordinated Bonds-Fonds. Aktuell seien Renditen von 6 Prozent bis 7 Prozent für AT1-Anleihen und 4,5 Prozent bis 5 Prozent für Tier 2-Anleihen bester europäischer Emittenten möglich. „Europäische Banken und Versicherungen zeichnen sich zudem durch solide Bilanzkennzahlen bei Kapitalisierung, Liquidität oder Asset-Qualität aus, was die speziellen Risiken dieser Anleihen verringert“, ergänzt Achter.
Ein genauerer Blick lohne sich derzeit auch auf den europäischen High Yield-Markt. „Unternehmensanleihen außerhalb des Investment-Grade-Bereichs ermöglichen attraktive Zusatzerträge – bei nur gering höherem Risiko. Besonders attraktiv sind Anleihen im BB-Ratingbereich, selektiv kommen auch B-Rating-Anleihen in Frage“, so Stefan Magerl, Fondsmanager des BayernInvest ESG High Yield Euro Fonds. Da der Markt für Hochzinsanleihen in Europa stetig wachse, böten sich aktiven Fondsmanagern zahlreiche Anlagemöglichkeiten.
Effektive Risikosteuerung durch aktives Management
Entscheidend für den Anlageerfolg sei sowohl im Nachranganleihen- als auch im High Yield-Bereich ein aktives Management. Das Beispiel der Schweizer Großbank Credit Suisse habe eindrücklich gezeigt, wie wichtig die akribische Auswahl der Einzeltitel sei.
„Die Credit Suisse wies noch kurz vor dem Bail-In ihrer ausstehenden AT1-Anleihen eine komfortable Kernkapitalquote auf. In der genaueren Analyse zeichnete sich indes ein anderes Bild, weshalb wir in keinem unserer Fonds in Nachranganleihen der Bank investiert waren“, erläutert Fondsmanager Achter. Im High Yield-Bereich komme es maßgeblich auf ein effektives Risikomanagement und eine disziplinierte Umsetzung der Strategie im Investmentprozess an. „Durch aktives Management lassen sich Credit Events signifikant reduzieren. Das potenzielle Ausfallrisiko wird somit durch den Renditeaufschlag überkompensiert“, erklärt Fondsmanager Magerl.
An ESG führt kein Weg vorbei
Nachhaltigkeitsaspekte spielen auch im Fixed Income-Bereich eine zunehmend wichtige Rolle. Emittenten, die gegen die zehn Prinzipien des UN Global Compact verstoßen oder in kontroverse Geschäftsfelder investieren, sind ausgeschlossen. Im Finanzsektor sind die CO2-Emissionen in der Regel geringer als im Corporate- oder Industriebereich. Unternehmen mit guter ESG-Bewertung weisen oft eine höhere Nettogewinnmarge und ein geringeres systematisches Risiko auf, was sie zu stabileren Investitionen macht.
Ein starkes ESG-Profil trägt somit zu einem effektiven Risikomanagement bei und reduziert das Ausfallrisiko. Insgesamt bieten Nachrang- und Hochzinsanleihen nicht nur attraktive Renditen, sondern auch die Möglichkeit, durch die Integration von ESG-Kriterien nachhaltige Investitionen zu tätigen. Aktives Fondsmanagement ist dabei entscheidend, um die Chancen dieser Anleihen optimal zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren.