Investmentfonds

BMO Global Asset Management: „Schwellenländeranleihen bieten momentan sehr attraktive Spreads“

Nachdem die amerikanische Notenbank Federal Reserve vergangene Woche erklärt hat, den Leitzins vorerst nicht zu erhöhen, stiegen die Kurse von deutschen Bundesanleihen und US-Treasuries leicht an. Zuvor hatte bereits die Europäische Zentralbank eine Zinssenkung auf null Prozent beschlossen.

Die Renditen bei Staatsanleihen von führenden Industrieländern sind also weiterhin niedrig. Eine interessante Alternative mit besseren Renditeaussichten könnten daher Schwellenländer-Bonds sein, sofern Anleger bereit sind, ein etwas höheres Risiko einzugehen. „Schwellenländeranleihen bieten momentan sehr attraktive Spreads. Die Spannen sind auf dem höchsten Niveau seit der Lehman-Krise. Ratingagenturen überprüfen gerade die Einstufungen vieler Schwellenländer, darunter auch ölexportierender Staaten. Herabstufungen werden zum Beispiel im Fall von Südafrika und der Türkei erwartet“, sagt Jonathan Mann, Head of Emerging Market Debt von BMO Global Asset Management. Dadurch eröffnen sich auch neue Investmentmöglichkeiten. Strukturreformen in den Emerging Markets zeigen Wirkung Das weltweite Marktumfeld ist laut BMO Global Asset Management nach wie vor herausfordernd. Sowohl in den USA und als auch in der Eurozone verzeichne die Wirtschaft nur ein moderates Wachstum und auch der globale Handel wachse aus strukturellen Gründen nur verhalten. „Einige Emerging Marktes wie etwa Brasilien und Russland haben im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum Probleme. Doch Währungsabwertungen haben die Wettbewerbsfähigkeit er- höht. Die Inflation sollte auch künftig eher gedämpft bleiben“, so Jonathan Mann. Zudem müsse man davon ausgehen, dass die chinesische Volkwirtschaft in noch in geringerem Umfang zunehme als zunächst erwartet. Dies führe dazu, so der Experte, dass Investoren die Maßnahmen der chinesischen Regierung stärker hinterfragen würden und den Abzug von Kapital in Erwägung zögen. Doch es gebe an den Emerging Markets auch gute Nachrichten: „Positiv ist hingegen, dass Strukturreformen in Ländern wie Indien, Indonesien und Mexiko Wirkung zeigen, auch wenn sie in den jeweiligen Ländern unterschiedlich schnell umgesetzt werden.“ Verschiedene Programme des Internationale Währungsfonds (IMF) gäben einer wachsenden Zahl von Schwellenländern zentrale Anhaltspunkte für die Ausrichtung der Politik. Dies gelte zum Beispiel für den Irak, die Ukraine, Marokko, Pakistan und Honduras. Die hohen Spreads würden in den meisten Fällen durch eine starke Außenhandelsbilanz und einen beschränkten Finanzierungs- bedarf aufgefangen. Allerdings könnten niedrige Wachstumsraten und infolgedessen politischer Druck auf die Entscheidungsträger auch zu suboptimalen Entscheidungen in den Schwellenländern führen.

China ist für Schwellenländerinvestments ein Risikofaktor Aufgrund der geldpolitischen Lockerung in Japan und Europa sowie die noch immer niedrigen Zinsen in den USA seien Investoren grundsätzlich auf der Suche nach ansprechenden Renditen. „Anleger sind mit Blick auf die Risiken von Engagements in Emerging Markets nicht überfordert. Auch wenn verstärkte Mittelabflüsse aus Emerging-Market-Fonds das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ändern könnten“, meint Mann. Das Hauptrisiko bestehe darin, dass das Wirtschaftswachstum in China schwächer als prognostiziert ausfalle und die dortige Währung stärker abwerten könnte: „Dies könnte sich auch negativ auf die Öl- und Rohstoffpreise auswirken und die Währungen und Spreads anderer Schwellenländer beeinflussen.“ Ein weiteres Risiko besteht laut Jonathan Mann in der angespannten Lage auf dem US-Arbeitsmarkt, die die amerikanische Notenbank veranlassen könnte, mehr Zinsschritte einzuleiten als die Finanzmärkte derzeit einpreisten. Dies würde die Liquidität weltweit verknappen und auch die Schwellenländer treffen. „Dies könnte den US-Dollar weiter erstarken und Rohstoffpreise entsprechend sinken lassen. Schließlich würde auch ein plötzlicher Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen Schwellenländerinvestments unter Druck setzten“, analysiert Mann.

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