Neben der Neueinführung des Primärmarktes, wurden auch Anpassungen am Marktsegment „dermittelstandsmarkt“ vorgenommen. Ab dem 15.6.2012 ist es verpflichtend, vor Handelsaufnahme das insgesamt emittierte Volumen einer Anleihe zu veröffentlichen. Damit sollen die Investoren eine wichtige Zusatzinformation über die tatsächliche Größe einer Anleihe erhalten. Weiterhin wurde die Ausgestaltung der Zeichnungsphase deutlich flexibilisiert, um die Transaktionssicherheit für die Emittenten zu erhöhen. Neben den bisherigen Zeichnungsphasen vor Valuta, bietet der mittelstandsmarkt nun auch die Möglichkeit einer börslichen Zeichnungsphase nach Valuta an, deren Länge nur durch die Regelungen des Wertpapierprospekts begrenzt ist. Eingehende Zeichnungsaufträge werden vom Skontroführer mit Stückzinsberechnung und der börsenmäßigen Valuta von zwei Tagen ausgeführt, bis die Zeichnung endgültig beendet wird. Für Emittenten bietet diese Vorgehensweise den Vorteil, dass eine etwaige Nichtvollplatzierung innerhalb von zwei Wochen keine negative Nachricht generiert und der Weitervertrieb der Anleihen parallel zur Notierung an der Börse nicht durch Kurse von knapp unter Pari erschwert wird, wie sie bei nicht ausplatzierten Anleihen häufiger zu beobachten sind.
Überdies wurde die Möglichkeit eines Bookbuildingverfahrens als Alternative zu der bislang üblichen Zeichnung zu 100 % eingeführt, was eine Alternative für sehr markenstarke Unternehmen sein kann, bei denen gute Aussichten auf eine hohe Nachfrage bestehen. Auf diese Weise wird den Unternehmen die Festlegung der Emissionsrendite in den Grenzen der vordefinierten Spanne durch die Investoren abgenommen.