Die Deutschen werden immer skeptischer. Nicht nur die wirtschaftliche und politische Lage drückt auf die Stimmung, auch in Sachen Altersvorsorge wird die Skepsis immer größer. Gemessen wird das halbjährlich über den Deutschen Altersvorsorge Index des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung.
Aktuell erreicht der Index mit einem Wert von -5,4 einen neuen Tiefstand. Damit ist der Index innerhalb zwei Jahren um neun Indexpunkte und zum vierten Mal in Folge gefallen. Der Gesamtindex setzt sich aus verschiedenen Teilindizes zusammen. Besonders negativ fällt dabei mit -10,9 die Bewertung der aktuellen Situation aus. Das Institut führt das auf das allgemein negative Stimmungsbild der Bevölkerung zurück. Das wird auch mit konkreten Zahlen belegt: 27 Prozent der Befragten geben an, dass sich ihre finanzielle Absicherung für den Ruhestand in den letzten drei Jahren verschlechtert hat. Vor einem halben Jahr waren es noch knapp 19 Prozent.
Geht es um längerfristige Erwartungen an die Rente, rutscht auch hier der Stimmungswert von 0,6 weiter ab auf 0,0. Besonders ins Gewicht fallen dabei die Einschätzungen zur gesetzlichen Rente: 61 Prozent der Befragten gehen für die nächsten 20 bis 30 Jahre von einer Verschlechterung aus. 41,3 Prozent der Befragten wollen allerdings gegensteuern und in den nächsten drei Jahren mehr Mittel in ihre private Altersvorsorge investieren.
Differenziert man die Untersuchung nach demographischen Merkmalen, so sind Frauen mit einem Wert von -10,5 weit pessimistischer Männer mit -0,6. Noch größer ist die Divergenz beim Altersvergleich. In der Gruppe der 50- bis 65-Jährigen ist die Skepsis mit einem Wert von -18,8 am größten, die Gruppe der 18- bis 29-Jährige kommt auf einen Wert von 15,2. Bei der Auswertung nach Bundesländern ist Thüringen mit -20,3 Schlusslicht, während in Berlin mit 6,8 die Stimmungslage zur Altersvorsorge am besten ist.
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