Nach Jahrzehnten mit regelmäßigen Kapitalflüssen in die Schwellenländer sucht sich das Geld nun einen anderen Weg: Laut dem Institute of International Finance (IIF) sind die Nettomittelzuflüsse in die Emerging Markets 2015 zum ersten Mal seit fast 30 Jahren negativ.
Die Anleger sind besorgt über Chinas schwierigen wirtschaftlichen Übergang, über das langsamere Wachstum, niedrigere Produktivität, steigende Schulden, schwache Verbrauchernachfrage und Negativ-Schlagzeilen sowie die Aussicht auf eine Normalisierung bei den Zinsen weltweit.
Viele bezweifeln nun die strategische Rolle, die die Schwellenländer in ihren Portfolios spielen und selbst diejenigen, die langfristig investiert bleiben wollen, erkennen an, dass diese Volkswirtschaften an einem wichtigen Scheideweg stehen.
Die Emerging-Markets-Spezialisten Rob Drijkoningen und Conrad Saldanha, betrachten nun die aktuellen Daten, die finanzielle Stabilität, Wachstum und Konsum der Schwellenländer beschreiben.
Eine ihrer zentralen Aussagen:
„Die Fundamentaldaten in den Schwellenländern sind weiterhin relativ gut in Form.“
Gleichzeitig räumen die Autoren ein, dass es DIE Schwellenländer schlichtweg gar nicht gibt. Ihre Analyse hat es trotzdem in sich: „Die Daten sprechen für Peru, Korea, Hong Kong, Singapur, die Philippinen, China, Ungarn und Indien.“