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Eine Immobilie muss man sich leisten können

Deutschland im Hauskaufrausch? / Immobilienpreise steigen vielerorts / Finanzexperten warnen vor Finanzierungen mit zu wenig Eigenkapital und unsoliden Kreditabschlüssen /  (np). Die Wirtschaft stagniert, der Euro schwankt, Jobs sind in Gefahr und die Rente scheint vielen nicht mehr sicher. Die Ängste der Bundesbürger sind vielschichtig – und dementsprechend ihr Bedürfnis nach Sicherheit und einer möglichst umfassenden Grundversorgung besonders groß. Der Wunsch, zumindest in den eigenen Wänden sein eigener Herr zu sein, ist für viele Menschen in Deutschland so ausgeprägt wie selten zuvor. Geschürt wird er durch die überaus günstige Zinssituation. Trotzdem sollte sich niemand zu einem Immobilienkauf verleiten lassen, der sich das auf längere Sicht gar nicht leisten kann.

Das Online-Portal Immobilienscout24 hat kürzlich die Kreditanfragen aus dem Jahr 2011 mit den aktuellen Anfragen aus dem II. Quartal 2012 verglichen. Das Resultat: Der Eigenkapitalanteil der Kreditnehmer, die eine eigene Immobilie erwerben wollen, wird immer geringer. Der Anteil der eigenen Mittel an der Hausfinanzierung hat sich in der Summe nahezu halbiert. Alexander Nothaft vom Verband der privaten Bausparkassen in Berlin kann eine solche Entwicklung zwar nicht bestätigen: „Kreditanfragen und Kreditabschlüsse sind zwei Paar Schuhe.“ Gleichwohl sei natürlich bei bestimmten Werbebotschaften wie „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Vorsicht geboten. „Eine Immobilie muss man sich leisten können“, betont der Finanzexperte und warnt vor unsoliden Finanzierungsmodellen: „Ohne ausreichend Eigenkapital und eine solide geplante Finanzierung ist der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses gefährlich und nicht ratsam. Wer sich seine finanzielle Situation schön rechnet, wird am Ende in der Regel doch mit den Tatsachen konfrontiert und muss dafür bezahlen.“

Der Ratschlag, nur mit einem Eigenkapitalpolster von 20 bis 30 Prozent der Gesamtbaukosten eine Immobilie zu erwerben, hat für Nothaft auch in Niedrigzinszeiten nicht an Bedeutung verloren. „Mit einem Immobilienerwerb geht man meist finanzielle Verpflichtungen für zwanzig Jahre und mehr ein“, gibt er zu bedenken. Daher empfiehlt er potenziellen Immobilienkäufern, ihre individuelle finanzielle Situation auf jeden Fall mit einem Bank- oder Bausparberater detailliert zu erörtern. Dabei sollten auch mögliche finanzielle Engpässe bei Arbeitslosigkeit oder Krankheit in die Kalkulation von Finanzierungssumme und möglicher Monatsrate einberechnet werden. Sollte sich dann herausstellen, dass die Belastungen für das Traumhaus nicht zu stemmen sind, gebe es nur zwei Möglichkeiten: etwas Günstigeres kaufen oder sich im Extremfall ganz von der Idee des Haus- oder Wohnungserwerbs verabschieden.

„Es gibt keine genau definierte Einkommensgrenze, ab der man sich die eigene Immobilie leisten kann. Das hängt zum Großteil am individuellen Anspruch der jeweiligen Kreditnehmer“, erläutert Nothaft die Problematik. Als Orientierungshilfe nennt der Finanzexperte aber die Faustformel, dass Zinsen und Tilgung nicht mehr als 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens ausmachen sollten. Wer also auch auf lange Sicht Freude an und in seinen eigenen vier Wänden haben möchte, sollte vorsichtig kalkulieren, konservativ rechnen und besser einen Puffer für nicht vorhersehbare Finanzausfälle einplanen.

Quelle: nordpress

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