ETF / Zertifikate

FAP-Barometer für Gewerbliche Immobilienfinanzierung: Die Finanzierungsbereitschaft in Deutschland ist wider Erwarten gut

Nachfrage nach Krediten aus der Immobilienwirtschaft und das Neugeschäft der Finanzierer wachsen. Die Relevanz alternativer Finanzierungsinstrumente in der gewerblichen Immobilienfinanzierung nimmt zu. Berlin, 24. Juli 2012. Die gewerbliche Immobilienfinanzierungsbereitschaft in Deutschland im dritten Quartal 2012 ist gut. Auf der Skala von -15 (Kreditklemme) bis +15 (liquider Markt) steht das FAP-Barometer bei dem Wert +5,8 (gute Finanzierungsbereitschaft). Die befragten Finanzierer attestieren dem Markt damit eine gute Versorgung. Die Kreditnachfrage sowie das Kreditneugeschäft werden von den Finanzierungsexperten als gut eingestuft.

Gefragt nach den derzeit üblichen All-in-Margen für Objekte im Bestand, geben die meisten Befragten (35,0 Prozent) ein Niveau von 100 bis 140 Basispunkten (bp) an. Auch die nächsthöhere Klasse (141 bis 180 bp) ist noch für 30,0 Prozent das Maß der Dinge.

Danach verteilen sich die Angaben auf die übrigen Klassen, wobei niemand einen Aufschlag von mehr als 260 bp für Bestandsobjekte als marktüblich erachtet. Die Schwerpunktmarge im Bestand liegt bei 155 bp.
Bei Projektentwicklungen liegt die Schwerpunktmarge deutlich höher bei rund 250 bp. Die höchste Anzahl der Antworten (33,3 Prozent) findet sich jedoch in der Größenklasse 181 bis 220 bp.

Alternative Finanzierungsinstrumente werden immer bedeutender, bereits 46,3 Prozent der Befragten erkennen eine zunehmende Nachfrage. Innerhalb des Segments der alternativen Finanzierungsinstrumente wird von 42,1 Prozent der Befragten Real Estate Private Equity als Hauptinstrument benannt. An zweiter Stelle liegen fremdkapitalähnliche Formen, bei denen 31,6 Prozent der Befragten eine stärkere Nachfrage erkennen. Eigenkapitalähnliche Formen werden von 21,1 Prozent genannt.

Interessant auch die Aussagen der Finanzierer bezüglich der Covenants. In der Immobilienbranche wird häufig von strengeren Vorgaben bei der Kreditvergabe gesprochen. Demgegenüber geben 75,0 Prozent der befragten Finanzierer an, dass die Handhabung unverändert geblieben ist, eine strengere Auslegung (13,6 Prozent) oder stellenweise Umstrukturierungen (11,4 Prozent) erleben nur wenige Finanzierer in ihrer Kreditvergabepraxis. Anders sieht es bei der Frage nach der zukünftigen Entwicklung der Refinanzierungsaufschläge, also der Liquiditätskosten aus, hier erwarten 68,2 Prozent der Panel-Teilnehmer steigende Aufschläge. Weitere 34,1 Prozent erwarten keine Veränderung, während keiner der Befragten von sinkenden Aufschlägen ausgeht.

Curth-C. Flatow, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von FAP, sagt: „Unser Umfrage-Barometer, das wir künftig quartalsweise veröffentlichen, belegt unseren eigenen Eindruck als Finanzierungsberater. Die gewerbliche Immobilienfinanzierung ist anspruchsvoller geworden, von einer Klemme, wie manche Marktmeinungen in der deutschen Immobilienwirtschaft nahelegen, kann jedoch keine Rede sein. Die grundsätzliche Finanzierungsbereitschaft ist gut und die Stimmung ist auf Seiten der Finanzierer positiv. Die aktiven Kreditgeber können beziehungsweise müssen sich aufgrund des hohen Nachfrageaufkommens und aus Kapazitätsgesichtspunkten die einzelnen Geschäfte aussuchen.“

Systematik „FAP-Barometer für Gewerbliche Immobilienfinanzierung“

Das FAP-Barometer erscheint quartalsweise, Start: 3. Quartal 2012. Befragt wurden für die erste Barometer-Ausgabe 225 Experten, die mehrheitlich direkt mit der Vergabe von gewerblichen Immobilienkrediten betraut sind. Das Panel setzt sich zusammen aus: Realkreditinstituten/Hypothekenbanken, Landesbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Privatbanken, Spezialbanken (z.B. Förderbanken, Bausparkassen). Das Panel berücksichtigt darüber hinaus neue Kreditgeber, die bereits jetzt und in Zukunft verstärkt in der Immobilienfinanzierung aktiv werden. Hierzu gehören u.a. Versorgungskammern, Versicherungen, Real Estate Private Equity Fonds, Kreditfonds. Für das erste FAP-Barometer wurde ein Rücklauf von 27 Prozent bei insgesamt 225 Befragten registriert, das Ziel ist eine Rücklaufquote von 40 Prozent. Zusätzliche rahmengebende Elemente sind: Bruttoinlandsprodukt, Basiszinsniveau (EZB), 3-Monats-EURIBOR, Swap-Raten (5/10-jährig), vdp-Zinsen (5/10-jährig), Anzahl und Volumen von Pfandbriefemmissionen, Pfandbriefspreads. Das Analysehaus BulwienGesa ist als wissenschaftlicher Part mit der quartalsweisen Auswertung betraut.

print

Seiten:

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

ESG Impact Investing

In jeder Ausgabe stellt "Mein Geld" ein UN-Entwicklungsziel und dazu passende Investmentfonds vor.

Un-Entwicklungsziele im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

25 Jahre Mein Geld
Icon

Mein Geld TV

Das aktuelle Video

-
Welche Neuerungen gibt es zum BAV-Geschäft?

Im bAV Geschäft gibt es immer wieder neue Trends und verbesserte Tarife. Was können Berater und Vermittler für 202472025 erwarten?

zum Video | alle Videos
Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 03 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben