ETF / Zertifikate

Hochzins-Unternehmensanleihen: Ein wachsender Markt mit Potenzial in einem volatilen Marktumfeld

Die eingepreisten Ausfallraten für europäische Hochzins-Unternehmensanleihen sind zu hoch. Viele Unternehmen haben ihre Lehren aus der Finanzkrise gezogen: Sie haben Schulden abgebaut und die Bilanzen sind gesünder als 2009. Die derzeitige leichte Spreadausweitung bietet laut Dexia Asset Management Einstiegskurse, allerdings ist eine sorgfältige Titelauswahl erforderlich. Frankfurt, 25.06.2012. Anleger haben es derzeit nicht leicht: Staatsanleihen solventer und damit sicherer Schuldnerstaaten bieten Renditen unterhalb der Inflationsgrenze. Deutsche zehnjährige Anleihen etwa haben eine Verzinsung von circa 1,2 Prozent, die unter den aktuellen 1,9 Prozent Inflation liegt, während die Aktienmärkte aufgrund der Eurokrise sehr volatil sind. Aktienähnliche Renditen mit akzeptablem Rendite-Risiko-Profil sind laut Aude Lagey,

Investment Specialist bei Dexia Asset Management, aber noch auf dem europäischen Hochzinsanleihenmarkt im Unternehmensbereich zu finden. Diese werden von Unternehmen begeben, die von den Ratingagenturen unterhalb des Investment Grades eingestuft werden, also eine schlechtere Bonität besitzen. Als Ausgleich bieten sie aber auch deutlich mehr Rendite als Anleihen im Investmentgrade-Bereich.

„Die aktuellen Spreads preisen Ausfallraten von rund 12 Prozent für europäische Hochzinsanleihen ein. Das ist unserer Einschätzung nach zu hoch –- wir gehen im Falle einer leichten Rezession im Euroraum von einer tatsächlichen Ausfallrate von circa 6 Prozent aus“, erklärt Lagey. „Viele Unternehmen, die Hochzinsanleihen anbieten, haben Lehren aus der Finanzkrise gezogen und Schulden abgebaut. Im Zuge der Finanzkrise hat zudem eine Bereinigung des Sektors stattgefunden und einige der schlechter aufgestellten Emittenten sind heute nicht mehr am Markt. Die verbliebenen Unternehmen haben massiv Schulden abgebaut und ihre Bilanzen verbessert. Fundamental stehen sie wesentlich besser da als noch vor drei Jahren“. Trotz Marktturbulenzen können Anleger mit Unternehmensanleihen europäischer Anbieter laut Lagey Renditen um die 8 Prozent erzielen. Ähnliche Renditen bieten beispielsweise Aktieninvestments, allerdings ist hier die Performance nicht vorhersehbar. „Wir gehen davon aus, dass die unsichere wirtschaftliche Lage bereits eingepreist ist. Die gute finanzielle Situation der Unternehmen hat die Asset-Klasse wesentlich liquider gemacht. Damit sehen wir im Moment gute Einstiegskurse für den Sektor“, erklärt Lagey. „Insbesondere die so genannten ‚Fallen Angels’, solide Unternehmen, die von den Ratingagenturen in schlechten Zeiten mit ihrer ganzen Branche abgestraft wurden, sind einen Blick wert.“

Sorgfältige Analyse der Emittenten zwingend erforderlich

Der eingeschlagene Sparkurs der europäischen Regierungen wird das Wirtschaftswachstum weiter bremsen. Neue Regelungen, was etwa die Eigenkapitalquote von Banken angeht, erschweren die Kreditvergabe für Unternehmen. Deshalb müssen diese sich vermehrt alternative Finanzierungsquellen über den Kapitalmarkt erschließen. Als Folge wächst der europäische Markt für Hochzinsanleihen und damit erweitern sich die Anlagemöglichkeiten für Investoren. Im Vergleich zum amerikanischen Hochzinsanleihenmarkt, der ein Volumen von 1.000 Milliarden Dollar hat, ist der europäische mit insgesamt 200 Milliarden Dollar aber noch vergleichsweise klein und besitzt Wachstumspotenzial. So gibt es in dieser Assetklasse auch lohnende Anlageziele, wo man sie zunächst nicht unbedingt vermuten würde: In Deutschland sind sogar DAX-Unternehmen wie Lufthansa unter den Emittenten von Hochzinsanleihen. Es gibt auch Unternehmen, die nicht von allen Agenturen unterhalb des Investmentgrades eingestuft werden. „Besonders diese Grenzgänger sind für Anleger interessant, da sich hier stabile Unternehmen mit interessanten Zinssätzen finanzieren“, so Philippe Noyard, Fondsmanager bei Dexia Asset Management.

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