Die Märkte befinden sich nun bereits seit fast einem halben Jahr und damit ungewöhnlich lange im „Risk-on“-Modus, der zuerst durch den Wegfall systemischer Risiken und zuletzt durch eine deutliche Überwindung der weltweiten Wirtschaftsschwäche gerechtfertigt erscheint. Durch die kontinuierlichen Kursanstiege sind die Volatilitäten an den Aktienmärkten stark zurückgekommen – teilweise bis auf historische Tiefstände. Eine Konsolidierung im intakten Trend erscheint jederzeit möglich. Das Ausmaß einer Konsolidierung wird begrenzt bleiben, da Rücksetzer bei Aktien Einstiegsgelegenheiten bieten.
Weltweit anziehendes Wachstum
Die europäische Schuldenkrise ist zwar noch nicht vorbei – aber die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen laufen mittlerweile in den meisten Ländern der europäischen Peripherie in die richtige Richtung. Vor allem Spanien fällt durch eine Verbesserung diverser Makrodaten positiv auf: So hat sich beispielsweise das spanische Leistungsbilanzdefizit bedingt durch deutlich stärkere Exporte in einen Überschuss gewandelt. In den USA, in China und in Deutschland lassen Indikatoren und Daten den Schluss zu, dass die Schwäche der vergangenen Quartale überwunden ist. Global befinden wir uns damit vor einer Phase anziehenden Wachstums. Aus diesem positiven Rahmen fällt Frankreich heraus, wo eine Rezession droht.
Sanfte Zinswende bei Staatsanleihen, starke Euphorie bei Corporates
Die langfristigen Zinsen könnten im Dezember ihre historischen Tiefstände markiert haben. Die Zinswende befindet sich damit im Gang – läuft aber bisher sehr langsam ab und bleibt auf erstklassige Staatsanleihen begrenzt. Staatsanleihen aus den Ländern der europäischen Peripherie erfuhren weitere Spreadverengungen. Italienische Staatsanleihen, die in europäischen Government-Bond-Indizes mit 22 Prozent gewichtet sind, haben wir neutral positioniert; unsere Abstinenz gegenüber spanischen Staatsanleihen (Indexgewicht zehn Prozent) geben wir vorsichtig auf. Unternehmensanleihen, High Yield Bonds und Emerging Market Bonds profitieren weiterhin stark vom Niedrigzinsumfeld. In diesen Märkten wird es im Jahresverlauf 2013 ähnlich wie im Jahr 2007 zu einer positiven Übertreibung und Blasenbildung kommen. Wir achten deshalb bei unseren Engagements schon jetzt verstärkt auf Schuldnerqualität und Liquidität.
Währungen: Schweizer Franken schwächer
Im Januar konnte sich der Schweizer Franken von der proklamierten Untergrenze gegenüber dem Euro deutlich absetzen. Mit Abflauen der „Euro-Krise“ haben Schweizer-Franken-Anlagen mit ihrer negativen Verzinsung für Anleger aus dem Euro-Währungsraum ganz offensichtlich an Attraktivität eingebüßt. Für die exportorientierte Schweizer Wirtschaft stellt die Abschwächung des Frankens eine willkommene Erleichterung dar. Der Euro zeigte sich gegenüber fast allen Währungen stark; wir nehmen bei unserer Shortposition im japanischen Yen Teilgewinne mit und schließen die Shortposition EUR/GBP.