Schlechte Noten für Moskau
Während die deutschen Städte ihre Platzierungen im Immobilienranking zumeist halten oder leicht verbessern konnten, gab es auf den übrigen Positionen zum Teil starke Verschiebungen. Zu den Gewinnern zählen London und Paris, die 2010 wieder deutlich positive Ertragsperspektiven bieten. Besonders bemerkenswert ist der Aufstieg Wiens. Die österreichische Hauptstadt kletterte im Ranking um elf Positionen auf den sechsten Rang.
Absteiger des Jahres ist Moskau. Nach Einschätzung der befragten Immobilienexperten leidet die Metropole unter einem hohen Leerstand, der vor allem auf das Abflauen des Ölbooms und die verbundenen volkswirtschaftlichen Probleme Russlands zurückzuführen ist. Die Benotung für die Ertragsperspektiven fiel im Jahresvergleich von 5,02 auf 4,17, im Ranking fiel Moskau damit um 17 Plätze auf Rang 23.
Kredite bleiben knapp
Wie bereits im Krisenjahr 2009 ist Kapital nach Einschätzung der Immobilienexperten knapp. Für 2010 erwarten rund 85 Prozent der Befragten eine nicht ausreichende Versorgung mit Fremdkapital, fast die Hälfte sieht die Branche sogar in einer Kreditklemme. Etwas besser sind die Perspektiven bei der Eigenkapitalfinanzierung. Immerhin jeder vierte sieht Kapitalangebot und -nachfrage im Gleichgewicht, knapp 14 Prozent registrieren sogar ein Überangebot an verfügbarem Kapital.
„Nachdem sich viele institutionelle Investoren im vergangenen Jahr kaum am Markt engagiert haben, suchen sie 2010 intensiv nach neuen Anlagemöglichkeiten für die aufgestaute Liquidität. Insbesondere für so genannte opportunistische Investoren, die auf die Übernahme notleidender Investments spezialisiert sind, haben sich im vergangenen Jahr nicht die von vielen Marktteilnehmern erwarteten Investitions-möglichkeiten ergeben“, erläutert Brücken.
Büroraum in München, Wohnungen in Berlin
Während sich alle analysierten deutschen Städte durch eine vergleichsweise stabile Renditeentwicklung auszeichnen, unterscheiden sich die Immobilienmärkte im Detail zum Teil erheblich von einander. München ist nicht nur der europaweit attraktivste Immobilienstandort, die Ertragsperspektiven für die Stadt haben sich gegenüber 2009 auch weiter verbessert (Note 5,61 gegenüber 5,51 im Vorjahr). Die befragten Investoren bevorzugen in München Büroobjekte. Gut jeder Dritte (33,8 Prozent) würde vor allem in diesem Segment aktiv werden. Auch Einzelhandelsimmobilien (29,6 Prozent) und Wohnraum (21,8 Prozent) gelten als attraktiv.
In Hamburg haben sich die Renditeaussichten gegenüber 2009 leicht von 5,41 auf 5,38 verschlechtert, dennoch bleibt die Stadt im europäischen Vergleich ein Top-Standort. Bevorzugte Investments sind neben Logistikimmobilien Einzelhandelsobjekte (29,9 Prozent), zu Büro- und Wohnimmobilien würden jeweils gut 22 Prozent der Befragten raten.