„Die Hoffnung auf Wachstum stützt sich jetzt auf den
Vermögenseffekt“, so Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA
Investment Managers. „Einige eher kontroverse
Marktkommentatoren behaupten, die Politik der Fed diene einzig
dazu, die Aktienkurse nach oben zu drücken. Dass die
Zentralbankpolitiker Probleme haben, die Märkte von der
wachstumsfördernden Wirkung ihrer Maßnahmen zu überzeugen,
liegt auf der Hand. Dennoch halten sie am eingeschlagenen Kurs fest,
ohne die Karten offen auf den Tisch zu legen: dass es nämlich vor dem
Hintergrund angeschlagener Bankensysteme die Anleihe-, Aktien- und
Immobilienpreise sein werden, die schließlich einen erneuten
Wachstumsschub auslösen könnten. Der neueste Dreh der Fed bei
ihrer Kommunikationspolitik ist die „QE-Feinsteuerung“. Aus dem
Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC)
geht hervor, dass die amerikanische Notenbank den Umfang ihrer
Anlagekäufe jeweils dem Trend am Arbeitsmarkt und den
Inflationserwartungen anpassen könnte. Bei schwachen Zahlen
könnte der Markt also mit Treasury- und MBS-Käufen durch die Fed
rechnen, die das aktuelle Niveau von 85 Milliarden Dollar pro Monat
übersteigen und die Anleiherenditen weiter drücken. Fallen die
Wirtschaftsdaten hingegen positiver aus, würde das den Schluss
nahelegen, dass die Fed ihre Ankäufe reduziert und die Renditen in der
Folge steigen. Ironischerweise würden schwache Daten also die Kurse
nach oben drücken und starke Daten den umgekehrten Effekt haben.
Das ist also die Liquiditätsfalle, in der wir uns jetzt befinden. Die
Erwartung weiterer Bondkäufe durch Zentralbanken, der Druck auf
die Renditen und die erzwungene Portfolioumschichtung machen
diesen Vermögenseffekt zum wichtigsten geldpolitischen Mechanismus.“
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