Das Ergebnis: Basis-ETFs, welche die großen Märkte abdecken, gibt es nun beinahe umsonst. Den Anfang machte das französische ETF-Haus Lyxor. Mit der Einführung kostengünstiger Core-ETFs hatte die Nummer 3 am Markt im März ihre Angebotspalette neu ausgerichtet. Die neue Core-Range umfasst 15 Basis-ETFs, die laufende Kosten von lediglich 0,04 bis 0,12 Prozent pro Jahr aufweisen.
Im April zogen mit Fidelity und ComStage zwei weitere Anbieter von Indexfonds nach. Das US-Investmenthaus brachte sechs billige Aktien-Indexfonds auf den Markt. Deren Kostenquote reicht von 0,06 Prozent beim Fidelity S&P 500 Fund bis 0,20 Prozent beim Fidelity MSCI Emerging Markets Fund. Auch die zur Commerzbank gehörende ComStage senkte für zwei ihrer ETFs die Gebühren. Beim S&P 500 Euro Daily Hedged UCITS ETF sank die Kostenquote von 0,30 auf 0,15 Prozent im Jahr. Beim MSCI Japan 100 Prozent Daily Hedged Euro UCITS ETF reduzierten sich die Kosten von 0,45 auf 0,30 Prozent.
Für den Anleger, der auf traditionelle Märkte setzen möchte, sind dies gute Nachrichten. Kauft er beispielsweise für 10.000 Euro Anteile an einem ETF, der den EURO STOXX 50 bei einer Gebühr von 0,05 Prozent abbildet, so zahlt er pro Jahr lediglich fünf Euro. Würde er sich für einen aktiv gemanagten Fonds mit einer vergleichsweise günstigen Gebühr von einem Prozent entscheiden, so betrügen die Kosten aufs Jahr gesehen 100 Euro. Die Differenz lässt sich dann rechtfertigen, wenn zu erwarten ist, dass der aktive Fonds seine Benchmark um mindestens ein Prozent übertreffen kann.
Bleibt die Frage, ob die Kostensenkungen sich auch für die Anbieter rechnen. Da muss man sich keine Sorgen machen. Im Aktienbereich machten Standard-ETFs mit geringen Kosten 2017 rund die Hälfte des verwalteten ETF-Vermögens aus. Dies gilt auch für die Mittelzuflüsse. Die Volumina entsprechender ETFs liegen nicht selten im Milliardenbereich. Auch bei sehr geringen Kosten kommen da erkleckliche Summen zusammen.
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