Investmentfonds

FERI: Anleger sollten europäische Aktien nicht ignorieren

Angesichts neuer Hoffnungen auf Frieden in der Ukraine haben sich europäische Aktien zuletzt stärker entwickelt als US-Papiere

Das chinesische Unternehmen DeepSeek hat mit der Veröffentlichung seines neuen KI-Chatbots Ende Januar weltweit Turbulenzen an den Börsen ausgelöst. Die globalen Aktienmärkte haben den Schock aber rasch überwunden und ihren positiven Trend fortgesetzt. Obwohl berechtigte Zweifel an den von DeepSeek angegebenen Kosten für das Training und den Betrieb seines Sprachmodells bestehen: Die neuen Entwicklungen geben eindrucksvoll die Richtung vor.

Bislang lag der Fokus auf Leistungsfähigkeit um jeden Preis, Kosten- und Energieeffizienz spielten kaum eine Rolle. Um jedoch den Zugang zu leistungsfähigen Sprachmodellen zu erleichtern und die Marktdurchdringung zu verbessern – wovon auch die großen US-Technologieunternehmen unterm Strich profitieren würden – sind Fortschritte in diesen Bereichen unverzichtbar.

Europäische Aktien geben den Ton an

Hoffnungen auf einen nachhaltigen Waffenstillstand in der Ukraine waren derweil ein kräftiger Treiber für die Märkte – insbesondere in Europa. In den vergangenen Wochen bot sich Anlegern daher ein ungewohntes Bild: Nicht die US-amerikanischen Technologiewerte haben den Ton angegeben – es sind die von Investoren häufig vernachlässigten europäischen Titel, die seit Jahresbeginn die Performancerankings anführen. Zum einen hat der neue Friedensoptimismus die Risikoprämie für Europa schmelzen lassen.

Zum anderen fließt bereits jetzt in die Kurse ein, dass vom Wiederaufbau der Ukraine vor allem europäische Industrie- und Grundstoffwerte erheblich profitieren würden. Die Europäische Kommission hat gemeinsam mit anderen Organisationen ermittelt, dass sich die Kosten für den Wiederaufbau des Landes auf 486 Milliarden US-Dollar in den nächsten zehn Jahren belaufen könnten. Nicht überraschend zogen europäische Aktien reges Interesse auf sich, wie die hohen Kapitalzuflüsse zeigen.

Doch können europäische Aktien auch über die taktische Perspektive hinaus eine nachhaltige Outperformance entwickeln? Strukturelle Probleme und institutionelle Hemmnisse wie überbordende Bürokratie sprechen gegen ein echtes Comeback von Europas Börsen. Diese Herausforderungen sind aber hinlänglich bekannt und von den Marktteilnehmern entsprechend eingepreist. Nicht umsonst sind die Bewertungen wesentlich niedriger als in den USA.

Zudem werden die hiesigen ökonomischen und institutionellen Strukturprobleme oft direkt auf die Börsen übertragen. Dabei handelt es sich jedoch um ein Missverständnis, denn: Börsennotierte europäische Unternehmen erwirtschaften einen bedeutenden Teil ihrer Umsätze und Gewinne außerhalb des Heimatkontinents.

Zusammenfassend darf Europa von Investoren nicht vernachlässigt werden und sollte in der Investmentstrategie Beachtung finden. Vor allem, wenn der KI-Hype sich nicht in der Intensität der letzten Jahre fortsetzt, stehen die Chancen gut für eine längere Outperformance-Phase europäischer Märkte.

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