Investmentfonds

„Finanzmärkte trotz mangelnder Klarheit in Bezug auf Fundamentaldaten überverkauft“

Risikoaversionsindex von NNIP notiert bei 66, d.h. deutlich über dem langfristigen Durchschnitt Stabilisierung der Ölpreise, höhere Prognosesicherheit im Hinblick auf Fed-Politik und etwas freundlichere Wachstumsaussichten in den Schwellenländern könnten Zuversicht stärken.

Bild: Gerd Altmann/pixelio.de

Nach Auffassung von NN Investment Partners befinden sich alle riskanten Vermögenswerte aus technischer Sicht in überverkauftem Territorium, obwohl es dafür an eindeutigen „fundamentalen“ Ursachen mangelt.

Der Risikoaversionsindex von NN IP ist in den vergangenen Wochen in die Höhe geschnellt und notiert inzwischen bei 66.

Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Multi Asset bei NN Investment Partners, erläutert: „Die Risikoaversion der Anleger ist auf ein Niveau gestiegen, das außerhalb von Krisenphasen nur selten erreicht wird. Unser Risikoaversionsindex, der die Risikoprämien über verschiedene Märkte hinweg bündelt, ist in den vergangenen Wochen deutlich in die Höhe geschnellt und liegt klar über seinem langfristigen Durchschnitt. In den vergangenen 20 Jahren war nur während der Russland-/LTCM-Krise, im Jahr 2001 (IT-Blase und 11. September) sowie während der Kreditkrise und der Eurokrise eine höhere Risikoaversion festzustellen. Dies soll nicht heißen, dass die Risikoaversion nicht noch auf die während dieser „Systemkrisen“ verzeichneten Werte ansteigen kann. Aber der derzeitige Stand zeigt schon, dass die Märkte bereits beträchtliche Probleme eingepreist haben.“

Auch andere Indikatoren für das Anlegerverhalten deuten auf ernsthaften Pessimismus hin, und die Barbestände der Fondsmanager sind auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2012 angestiegen.

Van Nieuwenhuijzen erläutert des Weiteren: „Auch wenn keine klaren ‚fundamentalen‘ Ursachen für die Risikoaversion in Form von Konjunktur- oder Gewinndaten zu erkennen sind, hat der Kurseinbruch bei riskanten Vermögenswerten erneut vor Augen geführt, welche Bedeutung Stimmungsumschwünge an den Märkten für die Anleger haben. Es zeigt sich wieder einmal, wie wichtig es für die Anleger ist, das Marktverhalten einzuschätzen und bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Derzeit halten wir die Korrektur der Märkte vor dem Hintergrund der zugrundeliegenden Fundamentaldaten für übertrieben. Sie reicht noch nicht aus, um Rückkoppelungseffekte auszulösen, die den bisher widerstandsfähigen inländischen Konsum in den Industrieländern ernsthaft dämpfen könnten.“

Nach Auffassung von NNIP ist diese Einschätzung mit beträchtlichen Unsicherheiten behaftet. Dennoch verschiebt sich die Risikoverteilung aus Anlegersicht leicht. NNIP hat das Engagement in Aktien erhöht und gewichtet diese jetzt leicht über, um das Marktverhalten zu berücksichtigen.

von Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Multi Asset bei NN Investment Partners, Den Haag

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