Die Ranglisten und der Vergleich der Wertentwicklung berücksichtigen leider nur bereits Geschehenes, nicht, wohin es in Zukunft geht. Es gibt keine Garantie, und leider kann man bei der Beobachtung von Fonds zu dem Schluss kommen, dass nicht das gute Management für den Erfolg sorgt, sondern einige ungreifbare, nicht genau erklärbare Faktoren, die sich zudem nicht replizieren lassen.
Doch Fondsmanagement ist keine Hexerei. Es gibt seit den 1980er Jahren etliche Studien darüber, wie sich mit verschiedenen fundamentalen Faktoren hohe Aktienrenditen erklären lassen. Die meisten dieser Faktoren sind hinlänglich bekannt: Marktkapitalisierung, Bewertung, Momentum. Wachstum. Wenn hier die Volatilität nicht aus dem Blickwinkel gerät, lässt sich langfristig Geld verdienen.
Die beste Gesamt-Performance ist bei Value-Strategien zu beobachten. Und viele Asset-Manager haben sich in den letzten Jahren von Wachstums-Faktoren wie Eigenkapital-Rendite überzeugen lassen. Doch trotz aller Betrachtungsansätze und Statistik lässt sich nur schwer eine Struktur oder Regel im zeitlichen Ablauf erkennen. Ergebnis und Reihenfolge der einzelnen Faktoren scheinen auf Jahressicht doch eher zufällig.
Eine echte, stilbereinigte Outperformance lässt sich nur anhand transparenter Faktoren erkennen. Auch muss in Betracht gezogen werden, ob und wie die Portfolioumsetzung dem vereinbarten Managementansatz entspricht. Für Anleger kann es interessant sein, darüber nachzudenken, ob sie Rendite-Risiko-Eigenschaften von Faktoren im Portfolio nutzen wollen. Gerade heute, wo Geldmarkt und Anleihen keinen Gewinn abwerfen, können marktneutrale Faktor-Indizes eine zweckmäßige Ergänzung sein.