1. Europäer lieben Europa
Für europäische Aktien war der Juli ein weiterer starker Monat. Entsprechende ETPs, die in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) gelistet sind, brachten es auf Zuflüsse in Höhe von 3,7 Milliarden Dollar. Damit verbuchten diese ETPs den elften Monat infolge positive Mittelzuflüsse – länger als je zuvor.
2. Investmentgrade-Unternehmensanleihen bleiben Kernthema
Im Anleihenbereich sind Unternehmensanleihen mit Investmentgrade-Ratings in diesem Jahr ein Kernthema. ETPs, die Zugang zu diesem Marktsegment bieten, haben seit Anfang 2017 rund 36,6 Milliarden Dollar (oder 35 Prozent) zusätzlich verbucht. Insgesamt kamen Anleihen-ETPs seit Jahresanfang auf 105,5 Milliarden Dollar. Produkte auf Unternehmensanleihen mit Listings in der EMEA-Region, die Dollar-Papiere mit Investmentgrade-Ratings umfassen, meldeten den siebten Monat infolge positive Zuflüsse. Bei entsprechenden Produkten auf Euro-Papiere dauert diese Phase seit der Präsidentenwahl in Frankreich nun schon drei Monate an.
3. Gold weiterhin gefragt
Wir haben bereits zuvor darauf hingewiesen, dass europäische und US-Investoren in diesem Jahr offenbar unterschiedliche Sichtweisen auf Gold haben. Im Juli war der Trend, dass US-Anleger verkaufen während Europäer kaufen (und umgekehrt) noch stärker ausgeprägt. In vier von sieben Monaten gab es bei Gold-ETPs mit US-Listings Abflüsse, während entsprechende Produkte in Europa anhaltende Zuflüsse verzeichneten.
4. Interesse an Schwellenländeranleihen lässt nach
Für Schwellenländeranleihen-ETPs, die in der Region Europa, Naher Osten und Afrika gelistet sind, war der Juli der bislang schwächste Monat dieses Jahres. Die Nettozuflüsse beliefen sich auf 0,7 Milliarden Dollar und damit erstmals seit Jahresbeginn auf weniger als eine Milliarde Dollar. Schwellenländeranleihen waren 2017 ein Kernthema. Aber angesichts der jüngsten Wertentwicklung lässt das Interesse einiger Anleger offenbar nach. Dennoch blieben Schwellenländeranleihen im Juli das Anleihensegment mit den stärksten Zuflüssen. Das zeigt, dass Anleger relativ betrachtet weiterhin verbreitet in dieses Segment investieren.
5. Nachhaltiges Investieren auf dem Vormarsch
Im Hinblick auf ETPs, die ökologische, soziale und Governance-Aspekte (auf Englisch: ecological, social und governance, kurz ESG) berücksichtigen, sind europäischen Anleger ihren US-Kollegen voraus. Seit Ende 2009 vertrauten Investoren ESG-ETFs weltweit 5,7 Milliarden Dollar an. Davon entfielen 3,8 Milliarden Dollar auf Produkte mit EMEA-Listings. Ändern sich die Einstellungen der Anleger und erlassen europäische Aufsichtsbehörden Richtlinien, die ESG-Ansätze nahelegen, könnte das diesem Trend einen weiteren Schub geben.
Über den BlackRock Global ETP Landscape
Der BlackRock Global ETP Landscape bietet jeweils auf Basis des zurückliegenden Monatsendes einen Überblick über die Entwicklung des verwalteten Vermögens in Exchange Traded Products (ETPs) und die Mittelflüsse. Der Report berichtet hierüber auf einer weltweiten Ebene und für verschiedene Regionen.
Zur Kategorie der ETPs zählen alle intraday-börsengehandelten Produkte, die ein Portfolio investierbar machen. Hierzu gehören Exchange Traded Funds (ETFs), Exchange Traded Commodities (ETCs), Exchange Traded Notes (ETNs) und Exchange Traded Instruments (ETIs). ETPs werden heute für eine Vielzahl strategischer und taktischer Anwendungen im Portfoliomanagement genutzt. Diese reichen von breiten Marktstrategien über die Anpassung von Portfolioabweichungen und die Beimischung von Anlageklassen mit geringer Korrelation bis zum Management von Cash- und Marktpositionen. ETPs werden in diesem Zusammenhang vielfach als Alternative zu Derivaten genutzt. (BR)