In den letzten drei Jahren haben Themenfonds, nicht nur im Bereich der börsengehandelten Indexfonds (ETFs), ein wahres Revival erlebt. Viele Segmente aus dem Bereich der nachhaltigen Geldanlage wie zum Beispiel die Schlüsseltechnologien Batterien, Elektromobilität, Wasserstoff etc. bieten sich geradezu für die Auflage von themenbasierten Fonds an. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Fondsindustrie entsprechend reagiert und den Investoren eine Möglichkeit bietet, ihr Geld in diese Themen zu investieren. Zudem erfüllen die meisten Themenfonds noch mindestens eine von zwei Rahmenbedingungen: Entweder haben sich die Aktien aus einem Themenbereich zeitweilig überdurchschnittlich gut entwickelt und/oder es gibt ein großes mediales Interesse an dem Thema. Neben den oben genannten nachhaltigen Anlagethemen werden auch andere Trends wie zum Beispiel das Metaverse, künstliche Intelligenz (KI/AI) oder Robotic von den Fondsanbietern aufgegriffen und als Anlagethema verpackt. Während die Auflage von Themenfonds im Bereich der Nachhaltigkeit zumindest bedingt sinnvoll erscheint, erinnern mich Fonds zu vermeintlichen Anlagethemen wie das Metaverse, Robotics oder künstliche Intelligenz eher an das Ende der DotcomÄra im Jahr 2000.
Damals wie heute sind viele der führenden Unternehmen in einzelnen Themen nicht investierbar, da sie nicht börsengelistet sind, während diejenigen, die investierbar sind, oftmals nur über eine geringe Börsenkapitalisierung verfügen und in vielen Fällen eher hochbewertet erscheinen. Aufgrund der fehlenden Markttiefe müssen themenbasierte Fonds häufig auch in Unternehmen investieren, die sich nur teilweise mit dem entsprechenden Anlagethema befassen, da ihr Anlageuniversum ansonsten zu klein wäre und/oder nicht genügend Liquidität aufweisen würde.
Dementsprechend müssen sich Investoren bei jedem Themenfonds fragen, wieviel von dem jeweiligen Anlagethema wirklich in dem Produkt steckt, das sie kaufen wollen und wie lange das Thema noch aktuell sein könnte.
Allgemein betrachtet sollten insbesondere Privatinvestoren bei Themenfonds vorsichtig agieren und entsprechende Produkte nur kaufen, wenn sie das Potenzial des entsprechenden Anlagethemas und die Erfolgschancen des jeweiligen Fonds oder ETFs beurteilen können. Ebenso gilt zu beachten, dass manche Trends schneller vorüber sind, als es anfangs den Anschein hat. Daher sollten Anleger, die in Themenfonds investieren wollen, sich darüber im Klaren sein, dass diese Produkte zum Teil ein deutlich höheres Marktrisiko aufweisen als breit gestreute Produkte. Trotz dieser Einschränkungen können Themenfonds, wenn sie gut gemacht sind und richtig genutzt werden, eine gute Ergänzung in einem breit diversifizierten Portfolio sein.
DETLEF GLOW