Retail-Kunden im Fokus
„Wie Hedgefonds investieren Liquid Alts in alles, von gewöhnlichen Aktien und Anleihen bis hin zu allen möglichen komplexen Derivativen und anderen alternativen Anlagen“, unterstreicht McCormick. Der Hauptunterschied zu Hedgefonds liege nur darin, dass Liquid Alts wie ganz normale Investmentfonds konzipiert seien, deren Zielgruppe gewöhnliche Retail-Kunden sind.
„Jeder Investor, der Zugang zu alternativen Investmentstrategien haben will, sollte diese auch bekommen“, ist McCormick überzeugt. Aber auch wenn diese Investmentform in den vergangenen Jahren noch schlechtere Performance-Ergebnisse als ihre großen Hedgefonds-Brüder erzielt hätte, sei die Anziehungskraft für die risikoreiche Investmentform derzeit enorm.
Das verwaltete Vermögen von Liquid Alts beträgt laut Prequin in den USA und Europa 440 Mrd. Dollar. 2008 betrug das verwaltete Vermögen in dieser Investmentklasse noch weniger als 100 Mrd. Dollar. Blackstone und sein größter Konkurrent in diesem Segment, Goldman Sachs, verwalten dabei die Hälfte aller Liquid-Alts-Fonds.
Ausreichende Diversifikation
Der Grund für die Popularität liegt laut McCormick in der Krise 2008 begründet. Viele Anleger erkannten damals, dass sie nach dem Börsencrash nicht genügend gut diversifiziert waren. „Die lange Liste von verschiedenen Anlageformen, in die Liquid Alts investieren, sind geradezu prädestiniert dafür, um eine gute Diversifikation zu gewährleisten“, verdeutlicht McCormick.
Diversifikation ist das Hauptverkaufsargument. Denn die Performance lässt seit 2010 zu wünschen übrig. Laut Prequin erzielten Liquid Alts in diesem Zeitraum in den USA und Europa abzüglich der Gebühren eine Performance von 5,8 beziehungsweise 3,4 Prozent – beides unterhalb des Schnitts für Hedgefonds, deren Performance bei annualisierten 7,6 Prozent lag. Zum Vergleich legte der S&P-Index im gleichen Zeitraum durchschnittlich rund 11,9 Prozent zu.