Für Anleger, die sich mit geringen Beträgen – ab 500 Euro- an Immobilienprojekten beteiligen wollten, waren bisher die offenen Immobilienfonds (OIF) das klassische Produkt. Diese Fonds, oft milliardenschwer, investieren in diversifizierte Portfolios, die europaweit oder auch global ausgerichtet sind. Der Verkauf der Anteile ist für einen Neuanleger erst nach 24 Monaten möglich. Die Renditen sind recht gering: in den letzten Jahren zwischen 2 und 3 Prozent p.a.
Geschlossene Immobilien-AIFs investieren in ein oder wenige Objekte, Anleger beteiligen sich als Eigenkapitalgeber und sind so Miteigentümer der Immobilie. Neben Fondslaufzeiten zwischen 5 und 15 Jahren sind auch, im Falle von Projektentwicklungen, kurze Laufzeiten von 2 bis 3 Jahren möglich. Mit dem Ende der Laufzeit werden die Objekte veräußert und die Fondsanleger erhalten eine abschließende Auszahlung- zusätzlich zu den Ausschüttungen, die während der Laufzeit erfolgten. Diese jährlichen Ausschüttungen bewegen sich meistens zwischen 5 und 7 Prozent. Allerdings kann die Schlussauszahlung 100 Prozent der Einlage oder mehr betragen.
Doch AIFs sind mit hohen Nebenkosten verbunden. Es handelt sich um bis zu 20 Prozent Gebühren und Fees auf das eingeworbene Geld.
Das Crowdinvesting ist bei Immobilien dagegen ein „direktes“ Investment. Der Anleger gibt dem Bauträger ein Darlehen- ohne Vermittler, Bank oder Zwischengesellschaft. Dadurch kommt sehr viel mehr Geld beim ausgewählten Projekt an. Es entstehen keine Kosten für Verwaltung oder Vertrieb oder auch Ausgabeaufschläge, sodass eine Beteiligung deutlich günstig ist.
Dennoch ist zu empfehlen, dass Anleger bei Crowdinvesting-Projekten im Immobilienbereich nur einen Teil ihres Kapitals investieren und die Konditionen genau prüfen. Es ist risikoreicher als offene Immobilienfonds, bietet allerdings höhere Renditen. Verglichen mit geschlossenen Immobilien-AIFs kann man bei ähnlichem Risiko mit geringeren Beträgen einsteigen. Den Renditen beim Crowdinvesting steht aber stets das Risiko einer unternehmerischen Anlage gegenüber.