Sub-Advisor-Fonds sollen zwischen 2022 und 2030 europaweit jährlich um 10,4 Prozent auf 3,2 Billionen Euro wachsen. Dies geht aus aktuellen Zahlen hervor, die der Londoner Datenspezialist InstiHub Analytics auf dem Mediolanum International Funds Annual Media Event am 27. und 28. Juni in Dublin vorgestellt hat. Der Bericht mit dem Titel The Open Architecture Model Delivering Superior Outcomes umfasst Erkenntnisse über wichtige Trends und das fortlaufende Wachstum der Branche sowie einen Ausblick auf mögliche Entwicklungen, die für den Markt für Drittfondsanbieter relevant sind.
„Sub-Advisory-Beziehungen sind Win-Win-Lösungen sowohl für Investmentmanager als auch für Sub-Advisors. Deshalb ist der Sub-Advisory-Markt in der Region Europa, Mittlerer Osten und Asien (EMEA) von 702 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen (AUM = Assets under Management) im Jahr 2016 auf geschätzte 1,3 Billionen Euro AUM Ende 2021 gewachsen“, erläutert Andreas Pfunder, CEO von InstiHub. „Dieses Wachstum wird sich fortsetzen, in erster Linie aufgrund des verstärkten Fokus auf Kostenreduzierung und der Tatsache, dass Auftraggeber bestimmte Anlagestrategien an Spezialisten übertragen müssen. Das Vereinigte Königreich ist ein Beispiel dafür. Der Markt für Sub- Advisor-Fonds ist dort seit 2016 um 134 Prozent gewachsen.”
Zum Ende des ersten Quartals 2022 dokumentierte InstiHub über zwei Billionen Euro an Vermögenswerten, die an Drittverwalter delegiert wurden. Das entspricht 15 Prozent des gesamten europäischen Fondsvermögens, welches im Rahmen der Open Architecture eingesetzt wird. Das verwaltete Vermögen wuchs bis 2021 jährlich um 21,2 Prozent und damit um vier Prozent stärker als in der gesamten Asset-Management-Industrie, die ein Wachstum von 17 Prozent verzeichnete.
Bis zum ersten Quartal 2022 wurden 738 Milliarden Euro an Vermögenswerten in gemeinsame Anlageinstrumente an Dachfonds-Strukturen übertragen, im Vergleich dazu erreichten die Vermögenswerte von Sub-Advisor-Fonds 1,27 Billionen Euro. Das sind 72 Prozent mehr als die ihrer Dachfonds-Pendants. InstiHub erwartet eine jährliche Wachstumsrate für Sub-Advisor-Fonds Assets von 10,4 Prozent zwischen 2022 und 2030 auf 3,2 Billionen Euro in der EMEA-Region.
Bis März 2021 wuchs der Anteil der Vermögensverwalter am Vertrieb von Sub-Advisor-Fonds um 15 Prozent, der Anteil der Investmentmanager wuchs um zehn Prozent und der Anteil des Bankenvertriebs um sechs Prozent, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass sowohl Mediolanum als auch ABN AMRO ihre Assets erhöhten. Die fünf größten Sub-Advisor nach verwaltetem Vermögen sind BlackRock, Schroder Investments, UBS Asset Management, Amundi Asset Management und State Street Global Advisors (SSGA). Die fünf größten Auftraggeber aus der Wirtschaft sind St. James’s Place, Mercer Global Investments, Aviva Life, BlackRock Investment Management (UK) sowie Mediolanum.
Furio Pietribiasi, CEO der irischen Vermögensverwaltung Mediolanum International Funds Limited, sieht das Drittmanagement als Wettbewerbsvorteil: „Die Qualität der Performance ist von entscheidender Bedeutung, um auf dem wettbewerbsorientierten Markt zu bestehen. Das Sub- Advisory-Modell ist für Investoren, Vertriebspartner und Sub-Advisor vorteilhaft. Die Anleger können zu einem wettbewerbsfähigeren Preis auf eine Open Architecture zugreifen und die Vertriebsgesellschaften haben volle Transparenz über die Sub-Advised-Portfolios. Zudem können die
Anbieter die Manager der Fonds tauschen, ohne dass dies Auswirkungen auf die Anleger hat. Und Sub-Advisors selbst erzielen mit Mandaten eine bessere Langlebigkeit ihrer verwalteten Vermögenswerte als mit dem Vertrieb von Fonds.”
Der Bericht zeigt auch den Anteil passiv verwalteter Assets innerhalb der Dachfondsstrukturen. Mit 35 Prozent ist dieser deutlich höher als der Anteil von Sub-Advisor-Fonds mit 13 Prozent. Das deutet darauf hin, dass Sub-Advisory die bevorzugte Wahl für aktives Management ist. Einer der Hauptgründe hierfür wird in dem Bericht ausführlich beschrieben: die erforderliche Kostenbegrenzung bei Dachfonds. Der Druck passiver Anlagen, die Kosten unter Kontrolle zu halten, ist in Sub-Advisory Beziehungen aufgrund der großen Vermögenswerte und umfangreichen Mandate geringer. Die Anbieter von Sub-Advisor-Fonds verstehen sich darauf, die Preise so zu gestalten, dass andere Fondsmanager sich für Käufer von Sub-Advisor-Fonds als Preisnehmer entscheiden.
Ein weiterer Trend ist es, die Beteiligungen von Dritten durch Sub-Advisor-Fonds zu ersetzen. Die Auftraggeber bevorzugen eigene Sub-Advisor-Fonds aus wirtschaftlichen und regulatorischen Gründen und verfolgen mit ihnen das Ziel, die Gebühren für Endanleger zu senken. Außerdem besteht die Möglichkeit, die zuständigen Manager leichter zu wechseln und das Fondsangebot individueller oder vielfältiger zu gestalten. Dies führt dazu, dass Fondsmanager, die nicht mit Auftraggebern von Sub-Advisor-Fonds kooperieren, möglicherweise Aufträge an Manager verlieren, die derartige Geschäftsbeziehungen eingehen.
(InstiHub Analytics Limited)
(Mediolanum International Funds Ltd.)