Das zeigt eine Analyse, die der britische Think Tank New Financial unter anderem im Auftrag der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments durchgeführt hat.
Demnach spielt das Thema Gender Diversity bei 74 Prozent der betrachteten Unternehmen in den Geschäftsberichten eine Rolle. 45 Prozent der Gesellschaften legen dar, warum Chancengleichheit für Männer und Frauen aus ihrer Sicht wichtig ist.
Dabei gewinnt das Thema der Analyse zufolge sowohl intern als auch extern an Bedeutung, sprich: Zum einen achteten die Investoren bei ihren eigenen Teams vermehrt auf Chancengleichheit. Zum anderen legten sie sowohl bei den Unternehmen, in die sie investierten, als auch bei ihren Investment-Consultants und Asset Managern stärkeres Augenmerk darauf.
Erkennbar ist der Analyse zufolge, dass Gender Diversity im Rahmen der Portfoliomanager-Auswahl wichtiger wird. Doch die Reaktionen der Asset Manager darauf fielen gemischt aus. Einige von ihnen zögerten, entsprechende Daten zu veröffentlichen. Führend seien in dieser Hinsicht große US-Pensionseinrichtungen. Um sich Gehör zu verschaffen, schlössen engagierte Investoren sich zunehmend zu Netzwerken und Organisationen zusammen.
Auf der anderen Seite gibt es der Analyse zufolge bei einigen Unternehmen nach wie vor Vorbehalte gegenüber dem Thema Gender Diversity – unter anderem, weil sie annähmen, dass Gender Diversity mit finanziellen Einbußen einhergehe.
Für die Analyse hat New Financial Geschäftsberichte, Pressemitteilungen, Internetseiten und sonstige Berichte von 100 institutionellen Investoren weltweit unter die Lupe genommen. Die entsprechenden Investoren verwalten zusammen mehr als acht Billionen Dollar. Hinzu kommen 40 Interviews mit Investment-Consultants, Handelshäusern, Stimmrechtsunternehmen, Asset Managern, Corporate-Governance-Fachleuten und weiteren Experten. (Colum Th)