Investmentfonds

Internationale Aktienmärkte: Gute Argumente für Aktiengewinne bis in 2019 hinein

Gewöhnungseffekte gegenüber Krisen - ausreichende Zahl an Investoren an der Seitenlinie - Kurs-Potenzial zum Jahrsende

TeroVesalainen / Pixabay

Philipp van Hove, Head of Equity Portfolio Management bei der SIGNAL IDUNA Asset Management GmbH (SIAM), sieht den Aktienmarkt aktuell angeschlagen. Jedoch seien es eher weiche Faktoren, welche für Verunsicherung am Markt sorgen. „Sowohl die Konjunkturdaten als auch die Gewinnentwicklung auf Seiten der Unternehmen sind noch immer positiv. Zeitweise Eintrübungen rühren in erster Linie daher, dass die Stimmung zwischenzeitig euphorisch war“, erklärt van Hove.

Allerdings würden Themen wie der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China, die Lage in ausgewählten Schwellenländern, der Brexit und auch die politische Unsicherheit rund um Italien Investoren verunsichern. Jedoch nimmt der Anlagestratege einen Gewöhnungseffekt im Markt wahr: Die unruhige Nachrichtenlage wird Teil der Routine, und die Investoren haken negative Nachrichten nach einigen Tagen ein Stück weit ab. „Schon heute sind Themen, wie beispielsweise die Türkei-Krise, bereits nach wenigen Handelstagen am Markt eingepreist. Sollte es deshalb zwischen China und den USA wider Erwarten zu einer Einigung in der Handelsfrage kommen, dürften alle anderen Risikofaktoren für eine Weile in den Hintergrund treten und die Aktienmärkte großes Potenzial entfalten“, glaubt van Hove.

Aufgrund der weiterhin positiven fundamentalen Lage, insbesondere des anhaltenden Liquiditätsangebots der Notenbanken, geht van Hove auch nicht davon aus, dass die Märkte vor einem Crash stehen: „Im derzeitigen Umfeld stehen noch immer Investoren an der Seitenlinie, um günstige Bewertungen zum Einstieg zu nutzen.“ Allerdings empfehle es sich, taktisch vorzugehen und eine gute Balance im Portfolio zu finden. „Seit einigen Wochen findet eine aktive Sektor-Rotation statt. In unseren Fonds nutzen wir diese Entwicklung dazu, mit Hilfe taktischer Positionen zusätzliche Renditechancen zu generieren“, erklärt der Anlage-Experte.

Während defensive Titel aktuell gefragt seien, machen dem Marktstrategen die hohen Bewertungen von US-Tech-Aktien zunehmend Sorgen: „Die derzeitige Diskussion über eine mögliche Regulierung von Facebook, Twitter und Co. sollte man genau verfolgen, denn sie könnte einen wichtigen Motor des US-Aktienmarkts ins Stottern bringen.“

So weit ist es laut van Hove aber noch nicht: „Die Vereinigten Staaten liefern Monat für Monat robuste Konjunkturdaten, und auch die Zahlen der Unternehmen sprechen dafür, dass der Aufschwung zumindest bis ins Jahr 2019 hinein intakt bleibt.“ Genauso sei in Europa die Lage solide und rechtfertige moderate Kursanstiege. „Wir sind weiter davon überzeugt, dass die Märkte in den USA und in Europa am Jahresende höher notieren als aktuell. Eine Präferenz formulieren wir aber nicht. Es spricht einiges dafür, dass beide Regionen eine ähnlich moderate Dynamik zeigen“, so van Hove. Der Portfoliomanager sieht die USA zwar ambitioniert bewertet, allerdings müsse diese Bewertung im Zusammenhang mit den positiven Rahmendaten betrachtet werden. Europa sei dagegen – schon bald traditionell – relativ unterbewertet, zeige aber nicht die volkswirtschaftliche Dynamik der USA, was mit Sicherheit auch der zusätzlichen Unterstützung durch die Steuerreform des US-Präsidenten zuzuschreiben ist.

Einen Sonderfall sieht der Anlagestratege in Japan. „In heiklen Börsenphasen suchen Investoren sichere Häfen. Der japanische Yen ist einer davon. Eine festere Währung ist aber tendenziell dazu geeignet, den Exportsektor Japans zu schwächen, und sollte sich somit auch dämpfend auf das Renditepotenzial am japanischen Aktienmarkt auswirken“, erläutert van Hove. Auch auf Seiten der Emerging Markets habe das Risiko in den vergangenen Monaten zugenommen. „Den einen aussichtsreichen Markt, der Chancen bei zugleich moderaten Risiken verspricht und der sich abseits des üblichen Anlageuniversums vieler Investoren befindet, gibt es nicht. Auch in Schwellenländern empfiehlt es sich, selektiv vorzugehen und Risiken im Blick zu haben“, so der Portfoliomanager.

Eine besondere Form der Risikosteuerung verfolgen auch zwei Aktienfonds der SIGNAL IDUNA Asset Management: der HANSAsmart Select E mit Anlageschwerpunkt Eurozone und der HANSAsmart Select G als globale Variante. Mittels eines quantitativen Managementansatzes wird jeweils ein vollständig in den Aktienmarkt investiertes Portfolio generiert, das sich durch das geringstmögliche Verlustrisiko, den sogenannten Minimum Value at Risk, auszeichnet. „Im laufenden Jahr sind wir dabei insbesondere mit unserem europäischen Portfolio, also dem HANSAsmart Select E, sehr zufrieden“, erläutert van Hove. „Obwohl die gewollte Risikoreduktion immer auch mit der Bereitschaft verbunden sein muss, etwas schwächer als der Gesamtmarkt zu performen, liegen wir in diesem Jahr sogar gut 3 % vor dem EuroStoxx, da wir die eine oder andere Abwärtsbewegung  nicht mitgemacht haben. Insofern ist uns auch mit Blick auf ein möglicherweise hektischeres Jahresende nicht bange.“

(SIGNAL IDUNA Asset Management)

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