Die ifo-Umfrage weist für November den dritten Rückgang des Geschäftsklimas in Folge auf, was üblicherweise als Bestätigung eines Abwärtstrends interpretiert wird. Sowohl bei der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage als auch bei den Erwartungen verschlechterten sich die Umfragewerte. Die deutschen Unternehmer bleiben angesichts der vielfältigen internationalen Risiken skeptisch im Hinblick auf die kommenden Monate. Besonders die Brexit-Hängepartie und die europakritischen Äußerungen aus Italien haben im November die Stimmung belastet. Allerdings könnten sich die Aussichten zum Jahresende wieder etwas aufhellen. So dürfte die Überwindung der Probleme im Automobilsektor im Zusammenhang mit der neuen Abgasnorm für einen deutlichen Aufholeffekt in der Industrieproduktion sorgen. Für das Jahresendquartal rechnet die DZ BANK daher mit einer verbesserten Wachstumsrate für Deutschland.
Renten
Überraschende Neuigkeiten über die weitere geldpolitische Ausrichtung der Fed hat das kürzlich veröffentlichte Protokoll der jüngsten Sitzung („Minutes“) des geldpolitischen Rates der US-Notenbank vom 8. November 2018 zutage gefördert. Zwar lassen die Minutes kaum Zweifel daran, dass die US-Währungshüter den Leitzinskorridor im Dezember erneut um 25 Basispunkte erhöhen werden. Während in der Vergangenheit darauf hingewiesen wurde, dass eine graduelle Erhöhung des Leitzinsniveaus angemessen sei, könnte demnächst im Kommuniqué stehen, dass
weitere Leitzinserhöhungen strikt von den Datenveröffentlichungen abhängig sein werden. Die DZ BANK erwartet noch zwei weitere Zinsschritte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2019. Hat die Fed jedoch einmal ein annähernd neutrales geldpolitisches Niveau erreicht, dürften weitere geldpolitische Straffungen zunehmend in Frage gestellt werden. Vor diesem Hintergrund erwartet die DZ BANK eine Pause im Leitzinserhöhungszyklus in der zweiten Jahreshälfte. Bleibt die konjunkturelle Erholung gegen Ende 2019 robust, dürfte die Fed im Dezember 2019 erneut die geldpolitischen Zügel anziehen.
Aktien
Nach fast zehn Jahren Aufschwung befinden wir uns in einer späten Phase des Konjunkturzyklus. Dies ist kein ideales Umfeld für Aktienanlagen, weil das Gewinnwachstum zurückgeht und dem Aktienmarkt damit auch eine niedrigere Bewertung zugestanden wird. Erschwerend kommt für die Aktienmärkte hinzu, dass die US-Anleiherenditen nach Bildung des Tiefs im Jahr 2016 in einen neuen Aufwärtstrend übergegangen sind, nachdem sich diese zuvor seit 1982 in einem säkularen Abwärtstrend befanden.
(DZ BANK AG)