Investmentfonds

KI, Michael Klimek: KI, ETFs und Privatmärkte – Trends in der Asset-Management-Branche

Die Asset-Management-Branche befindet sich seit dem 3. Quartal 2023 im Aufschwung und auch das 2. Quartal dieses Jahres setzte den Trend fort

Michael Klimek, Geschäftsführer der Dolphinvest Capital © Dolphinvest Capital

„Dies ist zum einen der Entwicklung der globalen Aktienmärkte geschuldet, und zum anderen vollzieht sich ein struktureller Wandel in der Branche, der zu höheren Erträgen führt. Und dieser Wandel hat ausnahmsweise nichts mit KI zu tun – auch wenn dies dem ein oder anderen Aktienanleger schwerfallen mag zu glauben“, weiß Michael Klimek, Geschäftsführer der Dolphinvest Capital.

Medial spielen Digitalisierung, Tokenisierung und künstliche Intelligenz für die Branche zwar nach wie vor eine wichtige Rolle. Den Grund sieht Klimek in den Bemühungen der großen US-Häuser, wie Blackrock, Invesco und Franklin Templeton, von der amerikanischen Aufsichtsbehörde SEC die Zulassung für die Auflegung von Bitcoin-ETFs zu erhalten, was im Januar 2024 auch gelang. Dennoch seien Zweifel daran angebracht, dass betriebliche Prozesse schon in nennenswertem Ausmaß KI-basiert und jetzt bereits spürbar kostengünstiger geworden sind. Der Branchenexperte konstatiert: „Die Vision der heilsbringenden KI-Technologie ist die Fantasie der Anleger, die betriebliche Realität in der Asset-Management-Branche ist jedoch eine andere.“

ETFs forever?

„Die Branche wird nicht müde, die ETF-Geburtenrate hoch zu halten“, so Klimek. Profiteure seien allerdings nur die großen Player im Markt, die über hinreichende finanzielle Ressourcen verfügen, um neu aufgelegte ETFs oder vertrieblich verschmähte ETFs durch Quersubvention am Leben zu halten – so lange jedenfalls, bis ein ETF mangels Masse oder aus anderen Gründen zu Grabe getragen werde.

Der Experte warnt: „Die Großen liefern sich bereits jetzt einen Preiskampf, der zumindest theoretisch das Risiko in sich birgt, dass einem ETF-Manager finanziell die Subventions-Puste ausgeht angesichts einer allzu unattraktiven J-Curve. Das Szenario, dass dies mehreren ETF-Managern gleichzeitig widerfährt, könnte von Pessimisten, vielleicht aber auch eines Tages von Aufsichtsbehörden als systemisches Risiko eingeschätzt werden.“

Interesse an Privatmarkt steigt

Der durch den Erfolg der ETFs mindestens mitverursachte Druck auf die Margen traditioneller Investmenthäuser erkläre, warum die Privatmärkte nachhaltig Begehrlichkeiten wecken. Aufgrund der Zinswende hätten in den vergangenen zwei Jahren zwar auch Private-Equity-, Venture-Capital- und andere Privatmarkt-Fondsanbieter ein vergleichsweise schweres Leben gehabt. Doch sei dies durch die Nachfrage von traditionellen Asset Managern nach Beteiligungen im Privatmarktsegment mehr als ausgeglichen worden.

Alternatives wirkten auf traditionelle Manager umso attraktiver, je mehr ihr angestammtes Geschäft Ertragskraft verlöre und die Effizienz und Profitabilität ihres Unternehmens noch nicht oder nicht weiter markant zu steigern sei. Laut einem Bericht des Beratungsunternehmens EY waren börsennotierte alternative Vermögensverwalter seit 2012 für die Mehrheit der Deals mit Private-Markets-Managern verantwortlich.

Nach Einschätzung von Klimek können die großen börsennotierten Unternehmen für ihre M&A-Aktivitäten von robusten Bilanzen und liquiden Vermögenswerten profitieren und aus dem eigentlich unangenehmen öffentlichen Druck, ständig ihre Assets under Management maximieren zu müssen, praktischen Nutzen ziehen. Im Gegensatz dazu kämpfen private Firmen mit den besonderen Herausforderungen selbstfinanzierter Fusionen und mit Problemen bei der Fremdfinanzierung.

Infos hier

print

Tags: , , ,

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

ESG Impact Investing

In jeder Ausgabe stellt "Mein Geld" ein UN-Entwicklungsziel und dazu passende Investmentfonds vor.

Un-Entwicklungsziele im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 05 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben