Interner Streit verhinderte ein Durchstarten der neuen und nach eigenem Anspruch „letzten“ Kryptowährung. „Jetzt aber könnte es tatsächlich so weit sein“, sagt Leonard Zobel, Geschäftsführer der auf Kryptowährungen spezialisierten next block GmbH aus Berlin.
Tezos wurde als Reaktion auf die bekannten Schwächen der Bitcoin geschaffen. Die Blockchain soll selbstlernend funktionieren, eine demokratische Abstimmung unter den Besitzern der Coins legitimiert Änderungen und Upgrades und sorgt so dafür, dass es nicht wie bei anderen Währungen zu Hard Forks, harten Abspaltungen, kommt. Ein großer Vorteil, denn immer neue Kryptoteilwährungen machen den Markt sehr unübersichtlich. Wie Ethereum soll Tezos Smart-Contracts nutzen, die Blockvalidierung soll per Proof of Stake geschehen. „Ein stromfressendes Mining ist also auch hier nicht notwendig“, weiß Leonard Zobel.
Nach dem ICO 2017 sollte es eigentlich ganz schnell gehen mit der Ausgabe der Token und der Einführung an den Kryptohandelsplattformen. Dann aber kam es zum Streit zwischen den Gründern und der in der Schweiz angesiedelten Tezos-Stiftung, der das Geschäft mehr oder weniger lahmlegte und eine Weiterentwicklung des Netzwerks aufschob. Diese Streitigkeiten sind mittlerweile weitgehend geklärt und noch im September soll das gesamte System von der Beta-Umgebung auf das Main-Net übertragen werden.
Was bedeutet das? Leonard Zobel: „Zunächst einmal, dass ein technologisch und von der zugrundeliegenden Philosophie sehr anspruchsvolles System endlich an den Start geht.“ Zum anderen aber auch, dass die bislang nur auf vier Plattformen handelbaren Tezos (XTZ) auch auf weiteren, großen Plattformen gelistet werden. „Das wiederum sorgt für starke Kursphantasie, haben Listings auf großen Plattformen in der Vergangenheit doch bei vielen Coins für starke, zum Teil deutlich dreistellige Kursanstiege gesorgt“, sagt Zobel.
Der Kurs beim ICO lag übrigens bei etwa 0,47 US-Dollar. Als Future wurde Tezos schon für 11,21 Dollar gehandelt, derzeit pendelt er zwischen 1,25 und 1,50 Dollar. „Die kommenden Tage werden spannend, ein starker Ausbruch nach oben ist mit neuen Nachrichten schnell möglich“, so Zobel.
(bitmeister)