Die Kombination aus unkorrelierten Renditen und sozialem Nutzen spricht sowohl Impact-Investoren als auch traditionelle Anleger an – wobei letztere Mikrofinanzanlagen zunehmend als Diversifikationselement ihren Portfolios beimischen.
„Obwohl der globale Mikrofinanzmarkt weiterhin von Entwicklungsbanken und internationalen Organisationen dominiert wird, nimmt der Anteil von privatem Kapital in dieser Anlagekategorie stetig zu“, beschreibt David Keel, Global Head of Business Development bei BlueOrchard, die derzeitige Marktsituation. „Institutionelle Investoren wie Banken, Pensionsfonds oder Versicherungen gehören derzeit zu der am schnellsten wachsenden Investorengruppe im Mikrofinanzbereich. Dies ist einerseits auf institutionelle Anleger, die neu in den Markt einsteigen, sowie auf solche, die ihre Investitionen weiter ausbauen, zurückzuführen.
Interessante Diversifikationseigenschaften
Es sind insbesondere drei Merkmale, die institutionelle Investoren ansprechen: interessante Diversifikationseigenschaften, attraktive risiko-adjustierte Renditen sowie ein messbarer sozialer Impact. In effizienten und liquiden Finanzmärkten erfolgen Preisanpassungen unmittelbar und global. Dies führt zu einer zunehmend hohen Korrelation zwischen vielen Risk-Assets, die gerade in Krisensituationen Richtung 1 tendieren. Es kommt also nicht überraschend, dass Investoren nach alternativen, unkorrelierten Renditequellen suchen. Mikrofinanzanlagen entwickeln sich weitestgehend unabhängig von traditionellen Anlageklassen wie globalen Aktien und Bonds. So blieben über die letzten 20 Jahre breitdiversifizierte Mikrofinanzstrategien von negativen Auswirkungen globaler Marktverwerfungen, wie Tech-Krise, globale Finanzkrise oder Euro-Krise – weitestgehend verschont.
Positiver Impact
Neben diesen Diversifikationseigenschaften hat die Anlagekategorie in der Vergangenheit zudem mit einer tiefen Volatilität, sehr geringen Ausfallraten von durchschnittlich weniger als 1 Prozent sowie stabilen Nettorenditen von über 4 Prozent im US-Dollar pro Jahr überzeugt. Die kurzen Kreditlaufzeiten schützen zudem vor Zinsänderungsrisiken. Hinzu kommt ein positiver Impact – und dies spricht insbesondere Anleger an, die nicht nur finanzielle Renditen erzielen möchten, sondern zur Bekämpfung von Armut und Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ein Beitrag leisten wollen.
Risikoaffinität von Mikrofinanzinvestitionen
Wie alle Anlagen, die eine Prämie über dem Geldmarkt erzielen, sind selbstverständlich auch Mikrofinanzinvestitionen nicht risikofrei. Entscheidend für den Anlageerfolg ist nicht nur die Berücksichtigung finanzieller Risiken, wie etwa Kredit- und Liquiditätsrisiken, sondern auch die richtige Einschätzung politischer und regulatorischer Risiken in den jeweiligen Entwicklungs- und Schwellenländern. Gerade letztere sind in diesen Märkten von großer Bedeutung. Für Mikrofinanzanlangen empfehlen sich daher spezialisierte Anlagefonds von Gesellschaften, die über eine entsprechende Marktexpertise, langjähriges Know-how in dieser Assetklasse sowie gegebenenfalls auch über Niederlassungen in den entsprechenden Märkten verfügen.“
(BlueOrchard)