Vorbehaltlich externer Schocks, wie negative Nachrichten aus dem Weißen Haus oder eine Zuspitzung des Nordkorea-Konflikts, ist Monega für die Aktienmärkte weiterhin sehr positiv gestimmt. Die Weltwirtschaftslage ist gut, das Wachstum wird sich eher noch weiter beschleunigen. Darüber hinaus werden die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan die Märkte weiterhin mit billigem Geld versorgen, auch in den USA bleibt Geld vorerst relativ günstig. Da der Rentenmarkt kaum Renditen bietet und es nicht genügend Möglichkeiten gibt, Geld in illiquide Anlagen wie Immobilien oder Infrastruktur zu investieren, bleibt als rentable Anlagemöglichkeit für Investoren auch 2018 nur der Aktienmarkt.
Aussichten für Aktien weiterhin positiv
Aktientitel in Europa sind – gemessen an ihrem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) – im historischen Vergleich noch nicht teuer. Die hohe Dividendenrendite stärkt die Attraktivität von Aktienanlagen, die Unternehmensgewinne steigen. Das sollte dem Segment auch im kommenden Jahr Rückenwind geben. Allerdings sorgt der Anstieg des Euro für leichten Gegenwind im Exportgeschäft außerhalb des Euro-Gebiets. In den USA sind die Aktien im historischen Vergleich dagegen bereits hoch bewertet. Das fundamentale Umfeld für US-Unternehmen bleibt zwar positiv, die weitere Entwicklung wird jedoch wesentlich davon abhängen, ob die große Steuerreform tatsächlich kommt. Aktien in Japan sind günstig bewertet und sollten vom schwachen Yen profitieren, der die internationale Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Unternehmen stärkt. Insbesondere Emerging Markets, die mehrere Jahre gegenüber entwickelten Märkten underperformt haben, profitieren von der internationalen Wachstumsstabilität und den deutlich verbesserten eigenen Fundamentaldaten.
Rentenmärkte bleiben schwierig
Die Situation bei europäischen Staatsanleihen und Covered Bonds wird auch 2018 schwierig bleiben. Monega erwartet hier kaum oder nur sehr geringe Erträge. Etwas besser sollten sich europäische Unternehmensanleihen mit Investmentgrade entwickeln. Vor dem Hintergrund eines ruhigen weltweiten Wachstumsumfeldes und berechenbarer Notenbanken sind auch Emerging Market-Anleihen noch attraktiv. Bei Hochzinsanleihen wird das sehr gute Jahresergebnis 2017 mit einer durchschnittlichen Rendite von 6 Prozent 2018 nicht noch einmal erreicht werden können. Die historisch niedrigen Ausfallraten können allerdings dazu führen, dass der Carry-Return von ca. 3 Prozent erreicht werden kann, was im gesamten Rentenumfeld immer noch attraktiv ist.
US-Dollar neutral, Sterling eher negativ
Beim US-Dollar sollte die weitere geldpolitische Normalisierung moderat ausfallen, da der Preisauftrieb im historischen Vergleich derzeit nur mäßig verläuft. Trotz des reduzierten Ankaufsvolumens durch die EZB beträgt der Zinsvorsprung zwischen 10-jährigen US-Staatsanleihen und 10-jährigen Bundesanleihen rund 200 Basispunkte. Dies sollte – ungeachtet politischer Reaktionen auf Maßnahmen der Trump-Administration – den US-Dollar stabilisieren. Die Bank of Japan (BoJ) hält trotz der positiven Konjunkturentwicklung an ihrer expansiven Geldpolitik fest, was den Yen schwächt. Die Umsetzung des Brexit-Votums verzögert sich weiter. Nach der zwischenzeitlichen Stabilisierung des britischen Pfunds sprechen die eingetrübten Wachstumsperspektiven für eine weitere Abschwächung der Währung.
Ölpreis steigt moderat – Gold bleibt sicherer Hafen
Bei den sonstigen Anlageklassen profitieren die Immobilien vor allem in den Ballungsräumen von den niedrigen Zinsen. Anzeichen von Überhitzung sind regional zu erkennen. Der Ölpreis ist zuletzt wieder gestiegen. Große Förderländer wie Russland und Saudi Arabien haben sich auf Förderkürzungen verständigt, um die Preise zu stabilisieren. Je höher der Preis jedoch steigt, umso mehr unkonventionell gefördertes Öl dürfte aus den USA auf den Markt drängen. Monega geht davon aus, dass sich die großen Produzenten gegenseitig im Schach halten werden. Preise wie 2014 sind so schnell nicht mehr zu erwarten. Monega hält Gold – insbesondere wegen der geringen Opportunitätkosten – für eine geeignete Risikoversicherung im Falle negativer, vor allem politischer Entwicklungen. Das Thema Inflationsschutz spielt aktuell noch keine Rolle.
Defensive Aktien
Auch in 2018 werden eine hohe Flexibilität und die Suche nach Nischen oberste Priorität für Anleger haben. Aktien bleiben weiterhin erste Wahl. Für langfristig orientierte Anleger oder Anleger mit Sparplänen in Aktienfonds ändert sich an der grundsätzlichen Attraktivität der Anlageklasse Aktien nichts. Die Wahlen in Italien im März sowie die erwarteten Diskussionen über den weiteren Kurs der EZB ab Frühsommer 2018 könnten es in Europa etwas holprig werden lassen. Wer sich taktisch positionieren möchte, sollte gegen Ende der ersten Jahreshälfte seine Strategie überprüfen und gegebenenfalls Gewinne mitnehmen. Eine gute Idee für 2018 könnte der Wechsel von eher Momentum getriebenen Aktienstrategien hin zu eher defensiven Strategien sein.
(Monega)