Die Deutschen gelten als Sparweltmeister. Viele legen Geld nicht nur für sich selbst zurück. 33 Prozent sparen auch für ihre Kinder, Enkel oder Patenkinder. Durchschnittlich fließen diesen dadurch ungefähr 60 Euro im Monat zu, wie eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der Deka ergibt. Dabei sparen die Jüngeren etwas ambitionierter für den Nachwuchs. Bei der Generation X (* 1966 – 1980) und den Millennials (* 1981 – 1995) sind es 39 bzw. 36 Prozent.
Doch auch wenn sie intensiv sparen, das Sparverhalten unterscheidet sich kaum von dem ihrer Eltern. So legen immer noch 59 Prozent der zwischen 1966 und 1995 Geborenen das Geld für Kinder in Niedrigzinsprodukten wie dem Sparbuch und Tagesgeld an. Zwar sind Wertpapierprodukte in der Gunst der Jüngeren leicht gestiegen: Ein Viertel der Millennials (versus 21 Prozent im Durchschnitt) nutzt Aktien, Fonds und Anleihen für ihren Nachwuchs. Aber auch Bausparen und Versicherungen haben bei den Deutschen an Attraktivität gewonnen.
„Oft sparen Menschen noch so, wie sie es in ihrer Kindheit gelernt haben, und das ist ein Problem“, sagt Dr. Holger Bahr, Leiter Volkswirtschaft bei der Deka. „Denn in Sachen Sparen hat sich die Welt in den vergangenen zehn Jahren deutlich verändert.“ Ein Vergleich zeigt: Für ein Kind, das 1980 geboren wurde, kamen bei einer Sparrate von 50 Euro monatlich bis zur Volljährigkeit knapp 17.500 Euro zusammen. Für das 2010 geborene Kind bräuchte es schon 26 Jahre, um auf eine ähnliche Summe zu kommen. „Die Generation Alpha muss aufgrund der niedrigen Zinsen auf dem Sparbuch oder Tagesgeld rund acht Jahre länger sparen als die Generation X“, erklärt Bahr. Aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen wird sich dies auch für heute geborene Kinder erst einmal nicht ändern. Die Zinsen werden erst bis 2025 etwas steigen, bleiben aber auch dann auf relativ niedrigem Niveau“, prognostiziert Bahr. „Wer für seine Kinder eine nennenswerte Rendite erwirtschaftet will, muss seine Spargewohnheiten ändern. Sparer sollten die langen Anlagezeiträume nutzen und stärker in renditeträchtigen Kategorien wie Fonds denken“, sagt Bahr. Eine lange und regelmäßige Einzahldauer sorgt außerdem dafür, dass Kursschwankungen ausgeglichen werden.
Über die Umfrage
Beim Deka-Anlegermonitor handelt es sich um eine Online-Befragung, die dreimal jährlich von YouGov im Auftrag der DekaBank durchgeführt wird, um mehr über das Anlegerverhalten zu erfahren. Alle Daten, soweit nicht anders angegeben, sind von der YouGov Deutschland GmbH bereitgestellt. An der Befragung vom 05.03. bis 13.03.2019 nahmen 3.039 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung (Alter 18-75).
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