Der Ampega Diversity Plus Aktienfonds investiert branchenübergreifend vor allem in Unternehmen, die auf das „S“ in ESG, das „Soziale“ setzen, also eine möglichst breite Vielfalt der Belegschaft in der Unternehmenskultur verankert haben. Mein Geld im Gespräch mit Dr. Elena Curtillet, Head of Fixed Income Fund Management, Ampega Investment GmbH
Welchen Ansatz verfolgen Sie mit Ihrem Fonds?
DR. ELENA CURTILLET: Im Mittelpunkt der Strategie steht die Auswahl von Unternehmen, die unsere Diversity-Kriterien in herausragender Weise erfüllen. Unsere Prämisse lautet: Nur Unternehmen, die die Vielfalt ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter glaubwürdig wertschätzen und fördern, können nachhaltig einen überdurchschnittlichen finanziellen Erfolg erzielen. Die fundamentale Selektion der Portfoliotitel berücksichtigt die Faktoren Dividende und Qualität.
Inwieweit unterscheidet er sich von seinen Mitbewerbern?
DR. ELENA CURTILLET: Der 2015 aufgelegte Fonds ist der Pionier im europäischen Markt mit einer beachtlichen Erfolgsbilanz. Von Beginn an investiert der Fonds gezielt in die soziale Komponente (S) von ESG. Die Erfüllung der hohen Anforderungen an die Auswahlkriterien steht im Vordergrund und wird bei der Gewichtung der Einzeltitel im Portfolio explizit berücksichtigt. Im Gegensatz zu den überwiegend global anlegenden Mitbewerbern liegt der Fokus des Fonds auf Europa.
Warum haben Sie sechs Kriterien angelegt und was wollen Sie damit erreichen?
DR. ELENA CURTILLET: Um das Engagement der Unternehmen hinsichtlich der Vielfalt transparent zu messen, wurden sechs Kriterien ausgewählt, die unserer Meinung nach die Diversity-Dimensionen umfassend adecken:
• Förderung von Gender Diversity
• Antidiskriminierungsrichtlinien
• Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit & Diversity
• Work-Life-Balance
• Aus- und Weiterbildung
• Gesundheit & Sicherheit
Die Berücksichtigung dieser Kriterien ermöglicht uns eine Identifikation derjenigen Unternehmen, die einen hohen Diversity Score erzielen.
Warum wählen Sie nur europäische Werte?
DR. ELENA CURTILLET: Derzeit erfüllen überwiegend europäische Werte den hohen Diversitätsanspruch des Fonds. Amerikanische Firmen schneiden im Mittel deutlich schlechter ab. Vereinzelt werden Namen wie Merck & Co. und S&P Global Inc. mit hohen Diversity Scores beigemischt, der strategische Fokus bleibt aber in Europa.
Wie lange managen Sie den Fonds und welche Performance und Auszeichnungen konnten Sie verbuchen?
DR. ELENA CURTILLET: Der Fonds wird seit April 2015 in unserem Hause gemanagt. Seit Auflage konnte er einen Wertzuwachs von +36,7 Prozent erzielen und war damit 12,5 Prozent besser als seine Peergroup. Im Jahr 2020 wurde der Fonds mit dem €uro- FundAward ausgezeichnet und das Management vom „Handelsblatt“ mit der Bestnote bewertet. Der Fonds weist stabil fünf Nachhaltigkeitsgloben bei Morningstar auf.
Wir schätzen Sie den Markt für Diversity ein?
DR. ELENA CURTILLET: Auch wenn immer wieder von Diversity-Müdigkeit die Rede ist, so handelt es sich doch um eine sehr wichtige gesellschaftliche Entwicklung, die nicht ignoriert werden darf. Unsere moderne, unsichere und komplexe Welt trägt dazu bei, dass alte Managementkonzepte verworfen werden und Begriffe wie Positive Leadership, Employee Empowerment, Equity und Diversity unsere Arbeitswelt nachhaltig verändern werden. Bald werden Unternehmen voraussichtlich gesetzlich verpflichtet sein, über ihre Fortschritte zu berichten. Diese gesellschaftliche Transformation spiegelt sich in einer stetig wachsenden Anzahl von Anlageprodukten wider, da Anleger:innen ein authentisches Interesse am „Sozialen“ von ESG zeigen. Wie viel Marketing-Kalkül und wie viel echter Wert dahinter stecken, wird sich zukünftig zeigen.
Vielen Dank für das Gespräch.