Den Anfang macht der Luxemburger Fonds ODDO BHF Euro Corporate Bond. Er wird der erste Rentenfonds sein, in dessen Investmentprozess ESG-Faktoren einfließen werden. Bislang war dies nur bei Aktienstrategien der Fall. Anlagen in Höhe von insgesamt 7,5 Mrd. EUR werden damit zukünftig von ODDO BHF AM nach ESG-Kriterien (Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance-Standards) gemanagt. Dies entspricht rund 12% des verwalteten Vermögens.
Die ESG-Integration bildet eine zusätzliche Komponente im Rahmen eines etablierten fundamentalbasierten Investmentprozesses, in dem sie bereits in Aktienportfolios seit mehr als 6 Jahren erfolgreich umgesetzt wird. Beim ESG-Prozess für Euro-Investment-Grade-Unternehmensanleiheportfolios erfolgen zunächst ein Negativscreening und der Ausschluss von Emittenten mit sehr hohen ESGRisiken. In einem zweiten Schritt ergänzt die ESG-Beurteilung die fundamentale Kreditanalyse, die als Basis für die Portfoliokonstruktion dient. Das ESG-Rating wirkt sich auf die Bewertung von Aktien aus. Hingegen bei Unternehmensanleiheemittenten beeinflusst es das Gewicht des jeweiligen Emittenten im Portfolio. In beiden Fällen ist es das Ziel des Fondsmanagements, die ESG-spezifischen Risiken zu begrenzen und einen Beitrag zu Nachhaltigkeitszielen zu leisten.
„Historisch gesehen haben sich ESG-Rentenindizes größtenteils ähnlich entwickelt wie breiter gefasste Unternehmensanleiheindizes. Die Einbeziehung von ESG-Aspekten verbessert jedoch längerfristig die Portfolioqualität durch eine weitere Reduzierung der unternehmensspezifischen Ausführungsrisiken. Das heißt: ESG verbessert das Rendite-Risiko-Profil der Fonds. Wir sind davon überzeugt, dass die Integration von ESG-Faktoren unseren etablierten Investmentprozess weiter optimieren und künftig zu noch robusteren Anlageergebnissen führen wird,“ so Bastian Gries, Leiter Credit Investment Grade bei ODDO BHF AM GmbH.
Nicolas Jacob, Leiter ESG Research ODDO BHF AM SAS, führt weiter aus: „Die Umsetzung unseres ESG-Ansatzes in unserem Investment-Grade-Unternehmensanleiheportfolio ist für uns als europäischer Vermögensverwalter ein logischer Schritt. Dieser Trend ist jedoch auch unter institutionellen Investoren beobachtbar und schlägt sich in einer entsprechend wachsenden Nachfrage nieder. Da wir schon frühzeitig ESG-Standards in unseren Asset-Management-Produkten integriert haben, sind wir bereits jetzt gut vorbereitet auf etwaige künftige regulatorische Anforderungen, wie sie sich zum Beispiel aus dem von der EU-Kommission kürzlich veröffentlichten Aktionsplan für ein nachhaltiges Finanzwesen ergeben könnten.”
Der ESG-Integrationsansatz von ODDO BHF AM stützt sich auf zwei Säulen: Die erste Säule des charakteristischen Ansatzes ein „Best-in-Universe“-Konzept. Hierbei wird jedes Unternehmen in Relation zum gesamten Investmentuniversum bewertet, nicht nur zu anderen Titeln im jeweiligen Sektor. Der Portfoliomanager beurteilt sektorspezifische Risiken und Chancen unter ESGGesichtspunkten, Maßstab ist aber dann das gesamte Anlageuniversum. Diese qualitative Analyse liefert einen wesentlichen Beitrag zu ODDO BHF AMs internen ESG-Plattform – einem Modell, das 42 unterschiedliche Kriterien umfasst. Auf Basis dieser Analyse erhält jeder Emittent im Anlageuniversum ein ESG-Rating, welches Einfluss auf die Emittentengewichte in der Portfoliokonstruktion hat. Die zweite Säule besteht in einem aktiven Dialog mit Unternehmen: Bei ihrem regelmäßigem Austausch mit Unternehmen heben die Fondsmanager die Bedeutung von ESG-Risiken hervor und wirken somit auf eine positive ESG-Dynamik hin.
(ODDO BHF)