Fallender Ölpreis macht Anleiheinvestoren schwer zu schaffen Investoren haben mit Öl- und Gasanleihen zumindest 150 Mrd. Dollar verloren, denn der Absturz der Ölpreise seit dem Sommer 2014 schürt Ängste vor Zahlungsausfällen in der Branche. Das Kreditvolumen, mit dem der Öl- und Gassektor bei Banken in der Kreide steht, ist gewaltig.
1278 aktiv gehandelten Anleihen haben insgesamt über 150 Mrd. Dollar an Wert verloren, seit die Rohölsorte Brent im Juni 2014 zu fast 116 Dollar pro Barrel gehandelt wurde, berichtet die „Financial Times“. Indes ist die Aufnahme von Krediten im Öl- und Gassektor im letzten Jahrzehnt stark angestiegen. So verdreifachte sich die Schuldenlast, gemäß der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, seit 2006 von 1,1 Bio. Dollar auf drei Bio. Dollar im Jahr 2014.
Banken fahren Kredite zurück
Viele europäische Banken, vor allem aus Frankreich, haben sehr hohe Forderungen an die Branche. 20 der größten europäischen Banken vergaben an die Öl- und Gaskonzerne insgesamt 200 Mrd. Dollar an Krediten, bei den US-Banken sind es 115 Mrd. Dollar. All die Banken fürchten nun um ihr Geld und versuchen, ihre Kreditpositionen im Öl- und Gasbereich zurückzufahren.
Die BNP Paribas, deren Kreditvolumen in der Branche bei 12,8 Mrd Dollar liegt, hat laut CFO Lars Machenil ihre Aktivitäten in diesem Bereich „signifikant“ verringert. Natixis, jene Bank, die im Verhältnis zu ihrer Eigenkapitalausstattung am stärksten die Öl- und Gasbranche mit Krediten versorgt, versucht nun das Gleiche. Im vierten Quartal 2015 vergab die Bank 15 Prozent weniger Kredite an Öl- und Gasunternehmen wie noch ein Jahr zuvor.
Ölpreis reißt Aktien in die Tiefe
Neben den Turbulenzen am Anleihemarkt haben die 300 weltweit größten Öl- und Gasunternehmen auch am Aktienmarkt rund 2,3 Bio Dollar an Kurswert verloren. Das bedeutet einen Verlust von 39 Prozent der Marktkapitalisierung, wie eine Analyse der „Financial Times“ zeigt. Der Ölpreis ist im Vergleich dazu in der gleichen Periode um 65 Prozent gefallen.