Investmentfonds

Offshore Windenergie am Wendepunkt: Kosten sinken, Energieerzeugung wird wettbewerbsfähig – Wachstum erwartet

Obwohl die Stromerzeugung aus Offshore-Windkraftanlagen großes Potenzial hat, bleibt der Ausbau bisher hinter allen Prognosen zurück.

Handlungsempfehlungen für die Offshore-Branche

Windkraft-Experte Manfred Hader mahnt allerdings: „Die Branche sollte sich genau ansehen, was Borssele für die zukünftige Entwicklung bedeutet und wie sich die Spielregeln ändern.“ Deshalb haben die Studienautoren aus den wichtigsten Erkenntnissen im Rahmen dieses Projektes Handlungsempfehlungen für verschiedene Akteure im Bereich Offshore-Windkraft entwickelt:

Regierungen: Die Regierungen sollten ihre Förderung an wettbewerbsorientierte Systeme anpassen. Denn Ausschreibungswettbewerbe erhöhen den Kostensenkungsdruck auf die gesamte Wertschöpfungskette. Dabei ist zu beachten, dass der Druck nicht zu hoch wird und Projekte nicht ausgebremst werden. Darüber hinaus sollten Regierungen langfristige Sicherheiten in Bezug auf Netzanbindung, Abnahmekapazitäten und Subventionen anbieten.

Anlagenhersteller: Mit zunehmendem Wettbewerb brauchen Anlagenhersteller eine gewisse Größe, um Vorteile bei Finanzierung und Beschaffung zu nutzen. Hinzu kommt: Da es sich oft um Großprojekte handelt, sind größere Unternehmen im Vorteil, die verschiedene Projekte gleichzeitig managen und so das Risiko minimieren sowie Ressourcen optimal nutzen können. Deshalb erwarten die Roland Berger-Experten eine Konsolidierung des Marktes. Der verstärkte Wettbewerb bei Ausschreibungen verlangt zudem intelligente Strategien mit einer engen Integration von Engineering, Planung, Bau und Beschaffung, um Kostenvorteile zu realisieren.

Investoren: Finanziers von Windparks sollten sich intensiv mit den potenziellen Risiken befassen. Denn mit wachsendem Wettbewerb zwischen den Investoren wird es wichtiger, die optimale Balance zwischen Risiko und Ertragschancen zu finden. Da Investitionen in Windparks grundsätzlich stabile, aber eher niedrige Erträge bringen, sind vor allem Infrastrukturfonds prädestiniert, diese zu finanzieren.

Generalunternehmer (Engineering, Procurement, Construction and Installation Contractors): Der Preisdruck zwingt Generalunternehmer dazu, Windpark-Projekte immer effizienter zu managen. Die enge Zusammenarbeit verschiedener Bereiche entlang der Wertschöpfungskette sowie Skaleneffekte werden deshalb immer wichtiger. Dies wird zu einer weiteren Marktkonsolidierung führen. Während sich heute meist drei oder vier Generalunternehmer ein Offshore-Projekt aufteilen, werden in Zukunft große Komplettanbieter bessere Chancen bei Investoren und Betreibern haben.

Komponentenhersteller: Um die Kosten zu senken und langfristige Rahmenverträge schließen zu können, sollten die Hersteller auf Standardisierung setzen. Um hier Einfluss nehmen zu können, ist erneut Größe wichtig. Der Trend zu Turbinen mit 10 MW und mehr Leistung wird außerdem dazu führen, dass sämtliche anderen Komponenten ebenfalls neu entwickelt werden müssen – eine Chance für Innovationen sowie Neueinsteiger.

Transport- und Installationsunternehmen: Hier erwarten die Roland Berger-Experten weitere Innovationen und Spezialisierungen. Denn die bisher oft genutzte Ausrüstung aus der Öl- und Gasindustrie ist weniger auf niedrige Kosten ausgelegt, als es für den Bau von Windparks nötig ist. „Standardisierung und Geschwindigkeit werden zu den entscheidenden Kriterien für die Wettbewerbsposition, dürfen aber keinesfalls auf Kosten der Sicherheit gehen“, warnt Roland Berger-Partner Manfred Hader.

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