Investmentfonds

Profi gewährt Einblicke: „Krisen werfen Trader nicht aus der Bahn“

Während politische und wirtschaftliche Krisen Anlegern meist Anlass zur Sorge geben, sehen Trader auch in Phasen des Abschwungs Chancen.

Im Abschwung Chancen sehen (c) GKFX_Grafik2

 

Ein Trader könne dabei sogar mehr Geld verdienen, als wenn es „normal läuft“, berichtet der Profi-Trader Mario Kofler. Aus seiner Sicht sind die Finanzmärkte heute schwieriger zu lesen als noch vor ein paar Jahren, „Crash-Propheten“ steht er aber skeptisch gegenüber. Kofler nimmt für die Kunden des Brokerhauses GKFX regelmäßig die aktuellen Kursentwicklungen unter die Lupe und schildert, wie Trader mit Krisen umgehen.

Sich eine langfristige Anlagestrategie zurechtlegen und daran festhalten, auch wenn die Märkte einmal kurzzeitig nach unten gehen – so lautet einer der Grundsätze bei der Geldanlage. Nicht aber für Trader, wie der Profi Mario Kofler erklärt: „Ein richtiger Trader agiert am Puls der Zeit und folgt immer dem, was er an den Märkten sieht.“ Deshalb sind Krisen aus seiner Sicht für Trader weit weniger problematisch als beispielsweise für Aktienanleger, die ihr Geld oft über einen längeren Zeitraum liegen lassen. „Prinzipiell stellen Krisenzeiten für Trader keinen großen Unterschied zu Phasen eines Booms dar“, meint Kofler.

Nicht auf die Krise warten, sondern handeln

Doch gerade in den letzten beiden Jahren, berichtet Kofler, sei es schwieriger geworden, die Märkte richtig zu lesen. Folgten früher auf Nachrichten oder die Bekanntgabe von Wirtschaftsdaten meist entsprechende Kursentwicklungen, so sei das heute nicht mehr so klar. „Die Märkte sind bis zu einem gewissen Grad abgestumpft, selbst nach vermeintlichen Hiobsbotschaften gibt es nur noch kurze Einbrüche und dann geht es rasch wieder nach oben“, so Kofler. Er zählt nicht zu denjenigen, die die nächste große Krise heraufbeschwören oder herannahen sehen. „Ich warte nicht auf die nächste Krise, sondern handle abhängig von den aktuellen Entwicklungen. Wenn Kurse steigen, dann setze ich auch darauf“, macht Kofler deutlich. Gerade in der Griechenland-Krise, als die allgemeine wirtschaftliche Stimmung eher gedrückt war, habe er durch richtige Positionierung eine hohe Rendite erzielt, indem er denselben Trading-Vorgang täglich wiederholte – in den steigenden Schweizer Franken bei relativ günstigem Kurs einzusteigen und nach 24 Stunden wieder zu verkaufen.

Im Zweifel verzichten

Bei allem Handlungsdrang, den Trader verspüren, ist es laut Kofler entscheidend zu erkennen, wann es besser ist sich zu zügeln. Denn was es in Krisenzeiten schon gebe, sei eine merklich höhere Volatilität. „Wenn man sich bei etwas nicht wohlfühlt, dann sollte man so selbstbewusst sein und auch einmal auf Trades verzichten. Damit haben viele Trader Probleme, es zeugt aber von Mut“, rät Kofler. Und wie steht der Profi-Trader eigentlich dem Thema Bitcoin gegenüber? Prinzipiell nicht negativ, er sieht durchaus Chancen. „Dass die Blase platzen kann, ist für mich kein Argument, denn man investiert ja nicht sein gesamtes Vermögen. Man würde ja auch nicht 100 Prozent seines Vermögens in eine einzige Aktie stecken“, findet Kofler.

(Yield)

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