Investmentfonds

Reformen beim Aufschwung im Euroraum

Der wirtschaftliche Aufschwung setzt sich 2018 fort, geht aber mit wachsenden Risiken einher. Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren mit institutionellen Investoren auf der 30. FERI Tagung in Frankfurt.

Euroraum

 

Die Wirtschaft in der Eurozone präsentiert sich in ungewohnt starker Verfassung. Günstige Finanzierungsbedingungen für Unternehmen, die allgemeine weltwirtschaftliche Belebung und die Lockerung staatlicher Sparmaßnahmen haben einen breiten Aufschwung entfacht. Und die Aussichten bleiben gut: Das Wachstum dürfte 2018 mit etwa 2 Prozent auf einem ähnlichen Niveau liegen wie in diesem Jahr. Wie weit der Aufwind in der Eurozone trägt, welche Implikationen dies für die Anlagestrategie hat und wie die Zukunft Europas aussehen könnte, darüber diskutierten 150 Teilnehmer auf der FERI Tagung, die in diesem Jahr ihr 30. Jubiläum feierte, intensiv mit Spezialisten aus Wirtschaft und Wissenschaft in der Commerzbank Arena in Frankfurt am Main.

„Binnenwirtschaftlich könnte der Aufschwung im Euroraum noch an Breite und Tiefe gewinnen. Rückläufige Arbeitslosenzahlen geben dem privaten Konsum Impulse, und die monetären Rahmenbedingungen bleiben bei einer anhaltend expansiven Geldpolitik der EZB freundlich. Die guten konjunkturellen Perspektiven dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ursachen der Eurokrise noch immer nicht beseitigt sind“, so Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt der FERI Gruppe. „Gefahren drohen zudem von außen: Im Fokus steht hier eindeutig China“.

Eine deutliche Abschwächung der Wachstumsdynamik in Fernost infolge eines forcierten Schuldenabbaus hätte negative Effekte auf die Schwellenländer und auf Europa. Zudem befinde sich der Aufschwung in den USA klar in der Spätphase. Damit steige die Gefahr, dass die weitere Straffung der Geldpolitik, von der FERI in seinen Prognosen ausgeht, schließlich bremsend auf die Konjunktur wirke.

Veränderung der Anlagestrategien

Diese Unsicherheitsfaktoren werden sich im kommenden Jahr insbesondere an den Kapitalmärkten bemerkbar machen. „Das Ende der gegenwärtigen Komfortzone rückt näher“, sagte Carsten Hermann, Geschäftsführer der FERI Trust und dort für das Anlagemanagement zuständig. Manche Konsens-Trades der jüngeren Vergangenheit wie Schwellenländeraktien und Renten könnten in Zukunft gefährlich werden. Hermann rechnet mit einem deutlich volatileren Anlageumfeld und setzt daher auf aktive Investment-Ansätze. „Im Jahr 2018 wird es darauf ankommen, in einem insgesamt noch konstruktiven Anlageumfeld jene Segmente zu identifizieren, die ökonomisch begründet auch eine den Anforderungen der Investoren entsprechende Rendite erzielen können“. Welchen Beitrag alternative Anlagestrategien in diesem Prozess leisten können, diskutierten Experten verschiedener Investmentgesellschaften wie Union Investment, BlackRock und Allianz Global Investors, vor dem Hintergrund eines thematischen Impulsvortrags von Daniel Lucke, Portfolio Manager bei FERI, im weiteren Verlauf des Tages.

Auf der FERI-Tagung wurden aber nicht nur die Aussichten für die kommenden Monate diskutiert. Prof. Robert Obermaier von der Universität Passau sprach in seinem Vortrag über die Herausforderungen der Digitalisierung. Er machte dabei deutlich, dass der disruptive Prozess, den die Digitalisierung in vielen Wirtschaftsbereichen auslöst, sich keinesfalls nur in Effizienzgewinnen messen lässt, die es zu erreichen gelte. Vielmehr stelle dieser Prozess vielfach grundsätzlich das etablierte Geschäftsmodell in Frage. Das Management stehe heute vor der Aufgabe, neue Geschäftsmodelle zu „erfinden“, worauf viele Unternehmen schlecht vorbereitet seien, betonte Obermaier.

(FERI)

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