Die Befreiung der Meere von Plastikmüll haben sich viele Organisationen auf die Fahnen geschrieben. Aber wohl keine tut dies so innovativ wie „Parley for the Oceans“. Der Name geht zurück auf den berühmt-berüchtigten „Piratenkodex“ und heißt, frei übersetzt: Wir müssen miteinander reden. Daher organisiert Parley Gespräche zwischen Erzeugern von Müll und Betroffenen der Umweltverschmutzung, unterstützt lokale Initiativen bei der Beseitigung von Plastikmüll und arbeitet das gewonnene Material zu einem Garn namens „Ocean Plastic“ auf, das man für neue Produkte verwenden kann.
Gegründet wurde Parley vor sieben Jahren von Cyrill Gutsch. Der Designer, Jahrgang 1971, verwandelte fast über Nacht seine renommierte Agentur in eine Umweltschutzorganisation und setzte dabei von Anfang auf eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, zum Beispiel mit Adidas oder der mexikanischen Biermarke Corona. Wegen seines kreativen Ansatzes wurde der Designer Gutsch von UBS als „Global Visionary“ ausgezeichnet. Mit dem Programm unterstützt die Schweizer Bank weltweit Menschen, die nachhaltigere Lösungen für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit suchen.
Die drei Strategien des Sustainable Investings
Als weltweit führender Vermögensverwalter sieht sich UBS ebenfalls in der Pflicht, den gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit aktiv zu unterstützen. Das Stichwort lautet „Sustainable Investing“. Bei der Strategie werden Anlagen nur dann getätigt, wenn sie im Einklang mit den eigenen Überzeugungen stehen. UBS unterscheidet drei Methoden: Der „Ausschluss“ verzichtet auf Unternehmen oder Branchen, die nicht zu den eigenen Werten passen, dazu zählen etwa Ölkonzerne, AKW-Betreiber oder Waffenhersteller. Bei der „Einbindung“ wird das Portfolio um Anlagen ergänzt, die den ESG-Kriterien (ESG = ökologische, soziale und Governance-Kriterien) folgen. Mit „Impact Investing“ fördert man gezielt Unternehmen, die gegen den Klimawandel, Hunger, Armut oder die Benachteiligung von Frauen kämpfen.
Dass man bei nachhaltigen Investments zugunsten des Klimaschutzes auf Performance verzichten müsse, gehört ins Reich der Mythen. Tatsächlich sind die Renditen vergleichbar mit denen konventioneller Anlagen, so das Ergebnis einer Studie, die 2015 im „Journal of Sustainable Finance and Investing“ erschien. Nachhaltiges Investieren schadet der Performance nicht, im Gegenteil: Anlagen, die den ESG-Kriterien folgen, können sich sogar als Renditebringer erweisen. Mit dieser Strategie konnte etwa der Fonds des „National Employment Savings Trust“ (NEST), verantwortlich für die Renten von sieben Millionen Briten, den FTSE All-World Index schlagen.
Nur Minderheit der Investoren weltweit hält nachhaltige Anlagen
International gesehen nimmt Sustainable Investing an Fahrt auf. Allein in Deutschland erreichten im vergangenen Jahr nachhaltige Anlagen und Mandate mit einem Volumen von 219 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Der Marktanteil stieg auf 4,5 Prozent, errechnete das Forum Nachhaltige Geldanlagen. Doch so vielversprechend Sustainable Investing ist: Gerade einmal 39 Prozent der Investoren weltweit halten nachhaltige Anlagen im Portfolio. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage unter 5.300 vermögenden Anlegern, die UBS im Herbst letzten Jahres durchführte.
Der größte Hemmschuh scheint für Investoren zu sein, dass sie die Wirksamkeit ihrer Anlagen kaum überprüfen können. Das stimmt aber nicht mehr. Viele Unternehmen und Fonds führen inzwischen in ihren Geschäfts- und Jahresberichten alle gesellschaftlichen und ökologischen Beiträge sorgfältig auf. Um im Gewirr nachhaltiger Anlagen den Durchblick zu bewahren, sind indes Banken, Fondsgesellschaften und Finanzinstitute gefragt. Sie können Investoren helfen, die passenden Investments zu finden. So gaben in der UBS-Studie neun von zehn Befragten an, dass ein Berater ihre Entscheidung für nachhaltige Anlagen positiv beeinflusst hat.
Um das Engagement zu mehr Nachhaltigkeit zu fördert, unterstützt UBS aber nicht nur „Global Visionary“-Vordenker (und Vormacher) wie Cyrill Gutsch von Parley. Die Schweizer haben sich auch verpflichtet, innerhalb der nächsten Jahre mehr als fünf Milliarden US-Dollar im Bereich Impact Investing anzulegen. Mit positive Folgen für den Planeten – und das Portfolio ihrer Kunden.
(MG)