In der Realität aber müsse man sich entweder für aktienähnliche Wertzuwächse bei deutlich reduziertem Risiko entscheiden oder für überdurchschnittliche Gewinne bei normalem Aktienmarktrisiko.
Das Portfoliomanagementteam von StarCapital, das auf mehr als zwanzig Jahre Erfahrung zurückblickt, entschied sich beispielsweise im Jahr 2000 bei Auflage des internationalen Aktienfonds Starpoint für die überdurchschnittlichen Gewinne. An der Überzeugung, dass die damit einhergehende Volatilität kein Grund zur Sorge ist, halten die Antizykliker bis heute fest. Sie argumentieren, dass bei langfristigen Anlagen selbst die stärksten Kursrückgänge sich im Nachhinein immer als temporär erwiesen haben. Schwache Börsenphasen nutzt das Team deshalb für günstige Zukäufe und positioniert sich damit gegen jene, die Volatilität als erhöhtes Risiko verstehen und in Verlustphasen zum Verkauf gezwungen sind. Es käme auf die Langfristigkeit der Anlage und gute Diversifizierung des Portfolios an, so die Investmentexperten. Sie definieren Risiko daher anders, nämlich „als die Gefahr nachhaltiger, substantieller und endgültiger Vermögensverluste“. Die Qualität eines Portfoliomanagements messe sich für Investoren ohnehin an dem erreichten Wertzuwachs und nicht daran, mit welcher Volatilität dieser erreicht worden sei.
Timing von Anlagen überschätzt
Ein weiterer Mythos sei das Timing von Anlagen. Hier gelte es prozyklisches Verhalten und individuelles Timing zu vermeiden. Es empfehle sich für den Privatanleger, sich ein Beispiel an Sir John Templeton zu nehmen und Aktien zu kaufen, wenn man Geld für eine langfristige Anlage zur Verfügung hat – unabhängig von der jeweiligen Marktlage. Zudem ließe sich, so die Oberurseler, das Timing-Risiko deutlich reduzieren, indem man seine Käufe über einen längeren Zeitraum streue und die Einstiegszeitpunkte am besten vorher festlege.
Ob derzeit ein guter Zeitpunkt zum Erwerb von Aktien ist, ließe sich nur schwer bestimmen. Einerseits seien zwar die Aktienmärkte bereits seit neun Jahren in einer Aufwärtsphase und damit in einem reifen Stadium, jedoch viele Märkte in Asien und Europa immer noch fair bewertet. „Solange man beim Starpoint ein Portfolio mit einem durchschnittlichen Kurs/Buchwert-Verhältnis von knapp über 1 und einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von etwas über 10 zusammenstellen kann, ist uns vor den langfristigen Aussichten nicht bange. Zumal unsere Berechnungen ergeben, dass sich der DAX über die nächsten 10 Jahre mehr als verdoppeln dürfte und Magerzinsen von 0,3 % bei zehnjährigen Bundesanleihen keine Alternative darstellen“, resümieren die Investmentexperten von StarCapital abschließend.
(Star Capital)