Nach Meinung von Robert Reichle, Fondsmanager des Berenberg Emerging Markets Bond Selection, ist dies jedoch nicht das einzige Argument für Anleihen aus den Emerging Markets.
„Auch die Fundamentaldaten sind deutlich besser als noch vor einigen Jahren“, erklärt Reichle. Ein gutes Risiko-Ertrags-Verhältnis sieht er etwa in Ländern wie Indonesien, der Dominikanischen Republik und Polen. Einstige Überflieger wie Mexiko hingegen leiden zurzeit unter der neuen US-Regierung; und auch bei Brasilien ist Reichle in Wartestellung.
Weder steigende US-Zinsen noch ein unberechenbarer US-Präsident haben Emerging-Markets-Anleihen bislang geschadet. Im Gegenteil: „Nach einer ganz kurzen Periode der Unsicherheit nach dem Wahlsieg Donald Trumps haben Schwellenländeranleihen – sowohl in Hart- als auch in Lokalwährung – in den letzten Monaten gute Zugewinne geliefert“, sagt Reichle.
In den ersten zwei Monaten 2017 sind mehr als elf Milliarden US-Dollar in Schwellenländeranleihen geflossen. „Das ist der stärkste Jahresauftakt seit 2013“, so der Berenberg-Fondsmanager.
Dennoch muss man die neue US-Politik im Auge behalten. Dabei geht es nicht nur um erschwerte Handelsbedingungen. Vor allem im Hartwährungsmarkt schauen die Investoren auch, ob Trump tatsächlich, wie im Wahlkampf angekündigt, das Wirtschaftswachstum durch eine höhere Verschuldung ankurbelt. Dann könnte es zu einer interessanten Konstellation kommen: Eine expansive Fiskalpolitik trifft auf eine restriktive Geldpolitik. (Berenberg)