Investmentfonds

So lösen Anleger das Timing-Problem

Aktuelle Markteinschätzung von Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ

nile / Pixabay


Im Einkauf liegt der Gewinn. Was für Kaufleute gilt, trifft auch an der Börse zu – zumindest in der Theorie. In der Praxis zeigt sich jedoch: Market-Timing funktioniert nicht, das zeigen Studien immer wieder. Nur sehr selten gelingt es also Anlegern, Wertpapiere zu den bestmöglichen Kursen zu kaufen. Dennoch verwenden Privatanleger viel Energie und Nerven darauf, den für sie vermeintlich günstigsten Einstiegszeitpunkt abzupassen und ihre Investments zu Höchstkursen zu veräußern.
Auch aktuell dürfte sich der eine oder andere Investor die Frage stellen, ob er Gewinne mitnehmen oder auf eine Jahresendrally hoffen soll. Auf den ersten Blick gibt es für beide Szenarien gute Gründe. Schließlich hat der DAX seit Jahresbeginn ordentlich Boden gut gemacht. Wer seit Anfang 2019 investiert ist, konnte immerhin einen Gewinn von rund 25 Prozent verbuchen. Trotz des stattlichen Wertzuwachses ist aber auch eine Jahresendrally nicht auszuschließen. Immerhin hat der DAX in den knapp 30 Jahren seit 1990 jeweils vom 15. Oktober bis zum Jahreswechsel nur sechsmal eine negative Performance aufgewiesen, dafür 23mal eine positive.

Fakt ist aber: Es ist ungewiss, ob Gewinne realisieren oder auf eine Jahresendrally hoffen, die bessere Wahl ist. Sicher ist nur: Es ist schlichtweg unmöglich, in die Zukunft zu blicken. Und daher scheitern Anleger auch häufig damit, den optimalen Kauf- beziehungsweise Verkaufszeitpunkt zu treffen.

An der Börse entscheiden nur wenige Tage über Gewinn oder Verlust

Wie unwahrscheinlich es ist, stets das perfekte Timing zu wählen, zeigt eine Analyse der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ. Dazu hat die Private-Banking-Tochter der Sparda-Bank West Mitte November den DAX, der in den vergangenen zwölf Monate um rund 16,6 Prozent zulegte, unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Hätten Anleger auch nur die fünf performancestärksten Tage in dieser Zeitspanne verpasst, wäre die Rendite mit rund 2,8 Prozent deutlich schlechter ausgefallen. Wenn Investoren also zum „perfekten“ Zeitpunkt einsteigen wollten, hätten sie diese fünf Tage genau treffen müssen. Bei rund 250 Handelstagen pro Jahr ist das aber alles andere als eine leichte Aufgabe.

Doch es wird noch kniffliger: Einer Studie der Universität Michigan zufolge generiert die Wall Street gerade mal an drei Handelstagen pro Jahr rund 95 Prozent der Gesamtrendite. Andere Erhebungen kommen zu ähnlichen Ergebnissen und belegen, dass tatsächlich nur eine Handvoll Tage für Aktienanleger von Bedeutung ist. Für Investoren bedeutet dies: Jedes Mal wenn sie den Markt verlassen, laufen sie Gefahr, genau diese Tage zu verpassen.

Emotionen sind kein guter Ratgeber

Statt auf Market-Timing zu setzen, sollten Investoren eher ein breit gestreutes Portfolio mit einer langfristigen Anlagestrategie kombinieren. Zu einer solchen Strategie zählt natürlich auch der Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Doch sollten Anleger dabei rational und systematisch agieren und sich weniger von ihren Emotionen leiten lassen. Wenn etwa eine Aktie – gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis – hoch bewertet ist, können Anleger durchaus auch mal Gewinne realisieren. Und mit einem Fondssparplan – dem Cost-Average-Effekt sei Dank – umgehen Anleger das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt einzusteigen.

(Laureus AG)

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