Investmentfonds

Sommerhoch mit Risiken

Megacaps mit markanten Allzeithochs

geralt / Pixabay


Nach zwischenzeitlichen Abverkäufen befinden sich die Aktienmärkte in Nordamerika, Europa und Asien wieder im Aufwind. Da die markttechnischen Indikatoren überwiegend positiv ausfallen, scheint nicht viel gegen die Zuversicht der Anleger zu sprechen. Doch sieht man genauer hin, zeigt sich, dass der Markt bei der Bewertung der Megacaps mittlerweile zu deutlichen Übertreibungen neigt. Ein wesentlicher Faktor ist dabei das tiefe Zinsniveau. Die Bewertung großer Wachstumsunternehmen wie Alibaba, Amazon, Google und Co. hängt entscheidend davon ab, in welche Richtung sich die Langfristzinsen entwickeln. Je tiefer die Zinsen, desto weniger werden zukünftige Cashflows abdiskontiert. Höhere Bewertungen sind die Folge.

Dass die globalen Langfristzinsen, angeführt von den USA, trotz verbesserter Fundamentaldaten und gestiegener Inflationserwartungen fallen, ist allerdings äußerst ungewöhnlich und auch mit gängiger makroökonomischer Theorie nicht vereinbar. Offensichtlich rechnen die Marktteilnehmer damit, dass die US-amerikanische Notenbank (FED) ihren ultra-expansiven Kurs noch sehr lange fortsetzt und möglicherweise sogar einen „harten Zinsdeckel“ für Langfristzinsen definiert und verteidigt. Diese Maßnahme hat die FED das letzte Mal während des zweiten Weltkrieges ergriffen, um die kriegsbedingt explodierende Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Eine ähnliche Situation ergibt sich jetzt wieder: Die Ausgaben zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der CoViD19-Pandemie dürften die US-Staatsverschuldung auf ein Niveau wie damals ansteigen lassen. Diese Verschuldung wird auf Dauer nur bei tiefen Zinsniveaus beherrschbar bleiben. Deshalb ist die Erwartung, dass die Langfristzinsen von der FED auch in Zukunft unten gehalten werden, nicht unbegründet.

US-Wahlen als Marktrisiko

Bemerkenswert ist auch, dass trotz Corona-Krise, trotz weiterer Sanktionsrunden zwischen den USA und China und der anstehenden US-Präsidentschaftswahl die Volatilität abnimmt. Dahinter könnte das Phänomen stehen, dass die Sommermonate grundsätzlich geringere Schwankungen in den Kursentwicklungen aufweisen, weil die Aktivität an den Kapitalmärkten insgesamt nachlässt. Mit dieser Sorglosigkeit dürfte es jedoch spätestens ab September, wenn der US-Wahlkampf in die heiße Phase geht, vorbei sein. Da Trump seine Wiederwahl trotz einer Rezession im eigenen Land mit allen Mitteln sicherstellen will, ist nicht auszuschließen, dass er versuchen wird, Wähler mit einer außenpolitischen Machtdemonstration für sich zu gewinnen. Eine Zunahme der geopolitischen Risiken in der zweiten Jahreshälfte ist demnach nicht ausgeschlossen. Anleger müssen daher mit einer Rückkehr höherer Volatilität an den Märkten rechnen.

(FERI Gruppe)

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