Der Rohstoffsektor knüpfte im April im Großen und Ganzen an seine Entwicklung der letzten Monate an. Gold tendierte mit -1,2 Prozent leicht abwärts und schloss den Monat bei 1.316 US-Dollar pro Feinunze. Erneut konnte das gelbe Metall die Marke um 1.350 USD nur zwischenzeitlich überwinden und korrigierte im Anschluss nach unten. Auch der kleine Bruder Silber kletterte nur kurzfristig auf ein neues 3-Monatshoch auf 17,34 US-Dollar pro Feinunze. Letztlich beendete das weiße Metall den Monat mit 16,32 USD, was einem minimalen Minus von 0,5 Prozent entspricht. „Gold ist erneut kein Ausbruchversuch gelungen und setzt seine Seitwärtsbewegung weiter fort. Silber hinkt erneut Gold hinterher, wobei auch dieser Monat deutlich volatiler verlief als bei Gold. Insgesamt befinden sich die Edelmetallmärkte aber nach wie vor in Wartestellung“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.
Platin und Palladium entwickelten sich im April gegensätzlich. Platin setze seinen Mitte Februar begonnen Abwärtstrend fort und verlor auf Monatssicht 2,1 Prozent. Es notierte zum Monatsende bei 905 USD und damit so schwach wie seit Mitte Dezember nicht mehr. Palladium entwickelte sich im Vergleich extrem volatil. Das Metall bewegte sich innerhalb einer Handelsspanne von bis zu 10 Prozent und rutschte zwischenzeitlich auf ein 8-Monatstief. Es beendete den Monat aber schließlich mit einem Plus von 4,2 Prozent bei 966 USD. „Bei Palladium war die Volatilität zuletzt klar höher als bei Platin. Grundsätzlich folgen beide Industriemetalle aber ihrem mittelfristigen Abwärtstrend“, sagt Siegel.
„Stabilisierung im Markt zu erkennen“
Die Aktien der Minengesellschaften konnten im April leicht zulegen. „Es ist derzeit eine Stabilisierung im Markt zu erkennen und die Gewinner- und Verliereraktien halten sich die Waage. Obwohl der Markt bereits eine vorsichtige relative Stärke zu den Metallpreisen entwickelt, ist jedoch noch kein Kaufsignal abzuleiten. sagt Siegel.
Die Basismetalle entwickelten sich im vergangenen Monat uneinheitlich. Zink (-4,4 Prozent) und Blei (-2,0 Prozent) mussten Verluste hinnehmen, während Kupfer (+1,0 Prozent) und Nickel (+3,1 Prozent) Kursgewinne verbuchten. Monatssieger war Aluminium (+11,7 Prozent), dass zwischenzeitlich um 27 Prozent zulegte und auf über 2.500 USD pro Tonne stieg, was ein 7-Jahreshoch markiert. Gegen Monatsende gab der Kurs wieder etwas nach und schloss bei 2.222 USD. „Die Diskussion um Sanktionen und mögliche Zölle auf Aluminium hat die Volatilität zuletzt sichtbar befeuert. Nicht vergessen sollte man aber die Korrelation zu den Energiepreisen. Steigende Preise wie derzeit bei Öl sind ein zusätzlicher Kurstreiber für Aluminium, bei dem der Energieanteil den größten Teil der Produktionskosten ausmacht“, sagt Siegel.
Brent-Öl verzeichnete erneut einen starken Monat, gewann 6 Prozent hinzu und schloss bei 73,80 USD pro Barrel. Damit hat Öl die wichtige Marke von 70 USD geknackt. Mit 74,94 USD notierte das schwarze Gold kurzzeitig auf einem neuen 3-Jahreshoch. „Der Ölpreis klettert immer weiter und bemerkenswerterweise ohne, dass dies auf besonders großes öffentliches Interesse stößt“, kommentiert Siegel abschließend. Anleger sollten die Ölpreisentwicklung und von ihr ausgehende Inflationssignale allerdings aufmerksam verfolgen.
(Stabilitas Fonds)