In Erwartung zahlreicher Reformen in den USA, die Präsident Donald Trump angekündigt hatte, seien niedrig bewertete Aktien – sogenannte Value-Titel – überdurchschnittlich gut gelaufen.
„Nachdem deutlich wurde, dass durch den Trump-Wahlsieg ausgelöste ‚Reflation Rally‘ nicht durch erkennbare politische Maßnahmen untermauert wird, haben sich die Erwartungen verschoben“, kommentiert Fondsmanager Neil Robson, Portfoliomanager für globale Aktienstrategien bei Columbia Threadneedle, die jüngste Trendwende.
Auf Branchenebene haben sich Robson zufolge Grundstoff-, Energie-, Finanz- und Technologiewerte 2016 gut entwickelt, mit Ausnahme der Technologieaktien, dann aber 2017 allesamt schwächer gezeigt.
„Dagegen haben sich die Sektoren, die Ende letzten Jahres abgestraft wurden – defensivere, qualitätsorientierte Branchen wie Versorgung, Basiskonsumgüter und Gesundheit – in diesem Jahr durchweg kräftig erholt“, stellt Robson fest.
Nach der Wahl von US-Präsident Trump und einem zyklischen Anstieg des Zinsdrucks hatten Columbia Threadneedle zufolge noch im vierten Quartal 2016 Growth- und Quality-Aktien nachgegeben. Gleichzeitig hatten Value-Aktien haussiert.
„Die Aktien, die zunächst als potenzielle Gewinner der Politik des neu gewählten US-Präsidenten betrachtet wurden, legten überdurchschnittlich stark zu, da der Markt Trumps Fähigkeit, seine Vorhaben umzusetzen, einzupreisen schien“, erläutert Robson das Ende des kurzlebigen Favoritenwechsels.
Alles, was von einer potenziellen Deregulierung und höheren Infrastrukturausgaben profitieren sollte – zum Beispiel Finanz-, Energie- und Grundstoffunternehmen – war heiß begehrt.
Auf lange Sicht weisen Qualitätsaktien eine überlegene Performance gegenüber anderen Aktienkörben wie Growth oder Value aus. „Im Zuge der Anpassung an das neue, durch langfristige Stagnation geprägte Umfeld ist der Wert von Unternehmen mit Preissetzungsmacht und der Fähigkeit, Wachstum zu generieren, sehr viel deutlicher geworden“, ist sich Robson sicher. (Colum Th)