Nach einer Studie von Scope wächst der Markt für aktive ETFs stark. Der Anbieter von unabhängigen Ratings, Research und Risikoanalysen aller Anlageklassen widmet sich in seiner Studie den wichtigsten Akteure, beliebten Anlagekategorien und den Renditen der größten und erfolgreichsten Produkte.
Aktive ETFs in Deutschland – noch ist der Markt klein, allerdings wächst er stark. In Produkten, die aktives Fondsmanagement in einem ETF-Mantel offerieren, stecken etwa 26 Milliarden Euro.
Plus von 45 Prozent
Halbjahresbilanz 2022: Das verwaltete Vermögen lag Ende Juli 2022 bei etwa 18 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 45 Prozent. Die Zahl der aktiven ETFs stieg gleichzeitig von 50 auf 62.
Die in Deutschland verfügbaren aktiven ETFs wurden von Scope unter die Lupe genommen. So investieren von ihnen 37 in Aktien, 25 in Anleihen.
J.P. Morgan und Fidelity bieten wie 2022 die meisten aktiven ETFs an, J.P. Morgan 17 und Fidelity 13. J.P. Morgen liegt, gemessen am verwalteten Vermögen, vorne. So betreut die Gesellschaft 32 Prozent des in aktiven ETFs allokierten Kapitals.
Es folgen: PIMCO (21%), Ossiam (19%) und Fidelity (17%). Die übrigen Anbieter liegen weit dahinter, haben Marktanteile von (weit) weniger als fünf Prozent.
Bei Rendite: Dividenden-ETFs sehr gut
Anleger finden die meisten aktiven ETFs in den Peergroups Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Welt, Aktien Nordamerika und Aktien Welt. Die Peergroup Aktien Nordamerika führt beim verwalteten Vermögen. In Sachen Rendite liefern auch Dividenden-ETFs sehr gute Ergebnisse.
Auf der Rentenseite zeigen vor allem die Peergroups aus dem Kurzläufer-Bereich (Euro bzw. US-Dollar) ansehnliche Ergebnisse gegenüber Benchmark und Vergleichsgruppe.
Die zehn größten aktiven ETFs per Ende Juni 2023
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Zuwachs in den USA
In den USA haben aktive ETFs bereits einen beeindruckenden Zuwachs erlebt und Europa könnte diesem Trend folgen. Mehrere aktive Asset Manager sind in Amerika in den Markt eingetreten.
Sie planen perspektivisch auch den Einstieg in Europa. Der drittgrößte amerikanische ETF-Anbieter State Street sucht bereits einen Partner für aktive ETFs in Europa.
Scope sieht die Gründe dafür, dass sich aktive ETFs bislang nicht in der Breite durchsetzen konnten, darin, dass knapp Drittel der analysierten Fonds weniger als drei Jahre, also noch jung sind, was die Leistungsbeurteilung erschwert.
Zudem sind sie wegen fehlender Bestandsprovision und geringer Gebühren für Fondsgesellschaften und Finanzberater weniger lukrativ.