Als Anlageberater in weltweite Innovation haben wir von The Singularity Group (TSG) exponentielles Wachstum und Investitionen in Zusammenhang mit der aktuellen Krise und Marktsituation näher betrachtet. Drei wesentliche Schlussfolgerungen:
1. Exponentielle Progression – Freund und Feind: Exponentielle Progression erzeugt Angst und bietet gleichzeitig Chancen. Auf den Markt bezogen gilt es nun, die Spreu vom Weizen zu trennen.
2. Widerstandsfähigkeit von Innovationen: Exponentielle Technologien, die langfristig in die globalen Märkte eingedrungen sind, haben sich von historischen Zäsuren wie der Großen Depression, den Weltkriegen und den Finanzkrisen nicht beeindrucken lassen. Sie überdauern meist nicht nur, sondern sind sogar Lösungen in Krisensituationen.
3. Angst war schon immer ein schlechter Berater: Während einer Krise vergessen Investoren allzu leicht, dass Talfahrten weitaus häufiger vorkommen als es die aktuelle Situation subjektiv suggeriert. Statt den Markt prognostizieren zu wollen, sollten Investoren jetzt gestaffelt und mit einer langfristigen Strategie zukaufen.
Obwohl die Nervosität an den Märkten derzeit groß ist, sehen wir innovative Unternehmen, die aus angewandten exponentiellen Technologien Wert schöpfen, in Zeiten von Extrem-Pessimismus als vielversprechende Assets.
Exponentielle Progressionen: Freund und Feind
Technologien, die die Welt verändert haben, haben immer exponentielle Adoptionsraten gezeigt. Darüber hinaus haben sie oft zur Lösung der Krisen ihrer Zeit beigetragen. Wir glauben, dass fortschrittliche Unternehmen, die sich exponentielle Technologien zunutze machen, ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis stellen und weiterhin Innovationen in eine erfolgreiche Zukunft führen werden. So sehen wir beispielsweise Videokonferenzen, Heimbürodienste und Cloud-basierte Lösungen heute als wichtige Instrumente, um Unternehmen betriebsfähig zu halten. Worauf Investoren besonders bei niedrigeren Kursen achten sollten, ist nach wie vor das Preis-Leistungs-Verhältnis. Nach und in einem von Angst getriebenem Ausverkauf werden viele Unternehmen zu Recht niedriger bewertet, aber es gibt einige Schätze, die nun mit einem großen Rabatt verkauft werden. Führende Unternehmen, die exponentielle Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) zum Beispiel zur Krebserkennung und -behandlung einsetzen, stellen sichere Werte dar, auch wenn diese Krise länger andauern sollte.
Auch in der Medienlandschaft sehen wir erneut eine exponentielle Zunahme der Berichterstattung im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Als SARS im Jahr 2002 zum ersten Mal entdeckt wurde und sich 2004 ausbreitete, gab es jedoch weder WhatsApp noch Facebook. Die wachsende Nutzung der sozialen Medien hat das Tempo der Informationsverbreitung enorm beeinflusst und auch den öffentlichen Druck, u.a. auf Regierungen, enorm erhöht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dieses Phänomen als „Infodemie“ bezeichnet, eine Nebenwirkung der Pandemie.
Die Ausbreitung von COVID-19 weist ebenfalls exponentielle Merkmale auf. Entwicklungen bleiben jedoch nur so lange exponentiell, wie sie ihr Potenzial ungestört entfalten können. Der Mensch und seine Systeme haben das Potenzial, Exponenten zu behindern: soziale Distanzierung, Reiseverbote und andere Maßnahmen sind solche Störungen. Situationen wie diese erfordern das Durchbrechen linearer Denkmuster, d.h. ein der Situation immer wieder angepasstes Handeln.
Die Widerstandsfähigkeit von Innovation
Ein flüchtiger Blick durch die Geschichte bietet interessante Perspektiven und Einblicke, wie sich innovative Technologien im Kontext ihrer Zeit verhalten haben. In der folgenden Abbildung sehen wir, dass seit der Ersten Industriellen Revolution innovative Technologien, die vom Markt angenommen wurden und ihre Lebensfähigkeit bewiesen haben, exponentiell gewachsen sind – trotz zweier Kriege, einer Depression und mehrerer Finanzkrisen und Epidemien. Noch wichtiger ist, dass innovative Technologien in der Krise besonders schnell wachsen.
Unternehmen, die exponentielle Technologien frühzeitig in ihre Geschäftsmodelle implementiert haben, sind historisch gesehen selbst exponentiell gewachsen. Siehe Abbildung im Anhang. Viele innovative Unternehmen könnten in zwei Quartalen sogar positiv überraschen. Im Singularity Fund haben wir mögliche Gewinner dieser Situation identifiziert:
• Die NIDEC Corporation zum Beispiel ist in der Entwicklung, Herstellung und dem Verkauf von hochpräzisen Komponenten und elektrischen Systemen tätig, die für unbemannte, autonome Robotersysteme, wie u.a. Auslieferungsroboter und Desinfektionsroboter, unerlässlich sind. Diese waren in China während der Stilllegungsphase weit verbreitet und dürften auch in den westlichen Industrieländern im Zuge der Maßnahmen eingesetzt werden.
• NVIDIA Corporation ist führend bei spezialisierten Grafikverarbeitungseinheiten, die für die Bildverarbeitung, Bewegungssteuerung und Positionierung benötigt werden und in ähnlichen Anwendungsbereichen, wie oben erwähnt zum Einsatz kommen. Das Unternehmen profitiert zusätzlich von mittel- bis langfristigen Entwicklungen in den Bereichen KI, Internet der Dinge und virtuelle Realität – Technologien, die für alle unbemannten Systeme zur Unterstützung des Menschen in Zeiten sozialer Distanzierung und darüber hinaus benötigt werden.
• Das Pharmaunternehmen Eli Lilly and Company gehört zu den wenigen Unternehmen, die ihre Bemühungen um ein Heilmittel gegen das Virus intensivieren, während die KI- und Big Data-gesteuerte Medikamentenforschung von Unternehmen wie Peptidream Inc. vorangetrieben wird.
Angst war schon immer ein schlechter Berater
Volatilität ist so alt wie der Kapitalismus selbst, ebenso wie die Buffett’sche Weisheit, dass Aktien langfristig immer positive Renditen abwerfen. Wenn wir auf mehr als 60 Jahre Börsengeschichte zurückblicken, haben wir zehn Bärenmarktepisoden im S&P 500 erlebt, einschließlich der aktuellen, in der die Aktien um mehr als -20 Prozent gegenüber ihrem vorherigen Höchststand gesunken sind. Der durchschnittliche Rückgang während dieser Perioden betrug -35,5 Prozent. Wichtiger noch, wenn wir die Anlageperformance ab dem Zeitpunkt betrachten, als der Markt einen Verlust von -20 Prozent überstieg, stellen wir fest, dass Anleger, die zu diesem Zeitpunkt in den Markt eintraten, im Durchschnitt in den folgenden 3, 6, 12, 18, 24 und 36 Monaten eine positive Performance erzielten.
Fazit: Die andere Angst – nämlich jene, eine eventuelle Markterholung verpasst zu haben – kann ebenso entmutigend sein wie ein weiterer Rückgang der Kurse. Da es unmöglich ist, den exakten Tiefpunkt des Marktes vorherzusagen, ist es unseres Erachtens ein vernünftiger Ansatz, sich in den nächsten Monaten und Quartalen nach einer gut durchdachten Strategie schrittweise und systematisch in den Markt einzukaufen. Dabei sollten Investoren darauf vertrauen, dass auch diese Talfahrt vorbeigehen wird und sich die Märkte langfristig immer wieder erholen – oft eher früher als später.
(The Singularity Group (TSG)