Lange waren Mischfonds bei den Anlegern beliebt. Zuletzt jedoch schwächelte das Segment. Nach vielen Jahren auf den Spitzenplätzen in der BVIAbsatzliste verbuchten Mischfonds 2023 Abflüsse von 15,5 Milliarden Euro, berichtete der deutsche Fondsverband. Dabei spräche die aktuelle Situation an den Märkten mit Unsicherheiten über die Inflations- und Zinsentwicklung, unterschiedlichen globalen Wachstumsperspektiven und anhaltend hohen geopolitischen Risiken durchaus für den Einsatz von Multi-Asset- Strategien. Das findet jedenfalls Thomas Kruse, CIO von Amundi Deutschland. Denn in einem solchen Umfeld könnten Multi-Asset-Fonds ihre Stärken ausspielen. „Generell raten wir zu einer breiten Diversifikation der Kapitalanlage. Dann kann man komplexe Märkte wie derzeit auch einfacher durchstehen. Das zeigen aktuell beispielsweise eindrucksvoll Mischfonds“, schreibt der Investmentexperte in einem Marktkommentar.
Von der Assetklasse überzeugt zeigt sich auch Thomas Romig vom Vermögensverwalter Assenagon Asset Management. In einem Expertengespräch unter dem Titel „Mischfonds – wenn nicht jetzt, wann dann?“ wies der Fondsmanager auf die veränderte Lage gegenüber der Vergangenheit hin. Die Zinsmärkte seien wieder attraktiv, und an den Rohstoff- und Aktienmärkten böten sich weiterhin gute Chancen. Wichtig sei jedoch, die Möglichkeiten mit einem flexiblen und aktiven Managementansatz zu nutzen. So könne man sich in jedem Marktumfeld risikokontrolliert bewegen. Die Ergebnisse seines konservativen Multi-Asset-Fonds scheinen ihm Recht zu geben. In den vergangenen fünf Jahren erzielte dieser eine Rendite von fünf Prozent p. a. über dem Geldmarkt und wurde dafür von Morningstar mit fünf Sternen ausgezeichnet.
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