Eine der wohl hartnäckigsten Vorurteile: An den Börsen sind ausschließlich Zocker unterwegs. Sie sei deswegen einem Spielcasino gleichzusetzen. Sparer fürchten sich vor den unvorhersehbaren Risiken, wenn sie ihr Geld in Aktien anlegen. Die Wahrscheinlichkeit für Verluste schätzen die Deutschen als sehr hoch ein. Der Blick in die Geschichte der Börse lehrt aber anderes. Je länger die Anlagedauer, umso geringer waren in der Vergangenheit die Verluste. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der im BVI organisierten Fondsgesellschaften hin.
Eine aktuelle Analyse des Deutschen Aktieninstituts zeigt, dass das Verlust- risiko bei längeren Anlagezeiträumen kontinuierlich sinkt. Bei einem Anlage- horizont von rund 13 Jahren nähert sich das Verlustrisiko gegen Null an. Eine breite Streuung in Aktien von Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Regionen, wie sie beispielsweise Aktienfonds bieten, verringert das Risiko, weniger als die eingezahlten Beiträge zurückzubekommen. Eine der Stärken von Fondsmanagern ist es, Unternehmen und Märkte zu analysie- ren, um so die besten Aktien für den Fonds zu finden.
Ein Blick in den Rückspiegel zeigt, dass sich ein Sparplan auf Fonds, die in deutsche Aktien investieren, lohnen kann. Ein Rechenbeispiel: Wer 100 Euro monatlich in den Sparstrumpf steckt, hat nach 35 Jahren 42.000 Euro angespart. Deutlich besser sieht es bei einem Sparplan mit Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland aus. Daraus wurden in 35 Jahren 150.818 Euro zum Stichtag 31. März 2019. Das entspricht einer durchschnittlichen jährli- chen Wertsteigerung von 6,4 Prozent.
Das Ergebnis zeigt, dass es sich lohnen kann, einen Teil der Ersparnisse stärker in Aktien und Aktienfonds anzulegen. Ein Anlageberater kann dem Sparer dabei helfen, eine seiner Risikobereitschaft entsprechende Quote von Aktien und Aktienfonds zu bestimmen. Wichtig ist, dass der Sparer das am Aktienmarkt investierte Geld längerfristig entbehren kann, um Kurs- schwankungen im Depot problemlos zu verkraften.
(BVI)